- Aktuelles
- Newsletter
- Newsletter Oktober 2019 | Nr. 181
- Arzneimittelforschung und deren öffentliche wie philanthropische Finanzierung
Arzneimittelforschung und deren öffentliche wie philanthropische Finanzierung
Das Projekt erfolgte zweistufig: In Phase 1 wurde an der Entwicklung einer Methode (Suchstrategie und Quellen) gearbeitet, um den Beitrag der öffentlichen Forschungsförderung bei der Entwicklung neuer Medikamente systematisch zu ermitteln. In Phase 2 wurde die Methode des in Phase 1 entwickelten Analyseansatzes anhand von drei ausgewählten Arzneimitteln pilotiert. Für die Pilotierung wurden pädiatrische Orphan Drugs (Spinraza®, Brineura®, Crysvita®), die 2017 von der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) zugelassen wurden, ausgewählt.
Ein mehrstufiger Suchprozess wurde als Leitfaden für Suchen nach öffentlichen (und philanthropischen) Forschungsförderungen entwickelt: Schritt 1: Identifikation aller generischen wie molekularer Namen und Begriffe des Arzneimittels entlang des gesamten F&E Prozesses in Datenbanken (DrugBank, ChEMBL, Therapeutic Target Database). Schritt 2: Systematische Suche nach Informationen zum Entwicklungspfad vor Zulassung und entsprechenden Forschungsförderungen wie Patentierungen in den Entwicklungsschritten in multiplen Datenbanken und Studienregistern (Orphanet; Studienregister: WHO international trials registry, US-Clinical Trials.Gov; EU clinical trials registry; Patent-Datenbanken: FDA orange book, Espacenet, Health Canada Patent Database; Zulassungsinstitutionen: FDA, EMA; Bibliographische Datenbanken: PubMed, Google). Schritt 3: Systematische Suche nach Forschungsförderungen (NIH-RePORTER-Database, CORDIS, IMI, EDCTP, diverse philanthropische Quellen, etc.).
Die Recherchen zu öffentlichen und philanthropischen F&E Förderungen erwiesen sich als sehr zeitaufwändig. Hindernisse waren ein Mangel an Transparenz in den diversen Datenbanken und Quellen und/oder Komplexität der Suchfilter (Eingrenzung des Suchzeitraums und Unterscheidung zwischen Grundlagenforschung und Forschung zur Produktentwicklung) sowie Sprachbarrieren. Die Suchstrategien mussten individuell angepasst werden, die Ergebnisse sind sehr unterschiedlich (€ 20 bis € 31 Million direkt Produkt-bezogene Förderungen, F&E in der Höhe von € 165 Million, resp. intransparente Ergebnisse für späte klinische Forschung). An weiteren Pilotierungen wie einer Verfeinerung der Suchstrategie wird gearbeitet. CW
LBI-HTA/ AT 2019: Public & philanthropic financial contribution to the development of new drugs: Methodology & 3 Case Studies, LBI-HTA Projektbericht Nr. 120. https://eprints.aihta.at/1214/