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- Newsletter Juli/August 2016 | Nr. 149
- Zungenschrittmacher bei Schlafapnoe
Zungenschrittmacher bei Schlafapnoe
In einer systematischen Literaturrecherche wurden 2 RCTS mit 67 TeilnehmerInnen und 7 Ein-Arm-Studien mit 224 TeilnehmerInnen identifiziert. In einem RCT erfolgte die Randomisierung von Therapierespondern auf Beibehaltung oder 1-wöchigem Absetzen der Therapie: hier zeigte sich eine Verschlechterung der Schlafapnoe, der Tagesschläfrigkeit und der Lebensqualität nach Absetzen. In einem zweiten RCT wurden nicht vorbehandelte PatientInnen auf HNS vs. Sham randomisiert: hier zeigten sich keine signifikanten Unterschiede nach 6 Monaten. Schwere unerwünschte produktbezogene Ereignisse (SADE) traten bei 2 % der PatientInnen auf, eine Explantation erfolgte ebenfalls bei 2 % in einem Beobachtungszeitraum von 40 Monaten. Studien mit kleinen Fallzahlen zeigten höhere Raten an schweren unerwünschten produktbezogenen Ereignissen und Explantationen in einem Beobachtungszeitraum von 6 bzw. 12 Monaten.
Die gegenwärtige Studienlage lässt keine Rückschlüsse zu, ob eine Behandlung der mittel- bis schwergradigen OSA mittels HNS wirksamer oder sicherer ist als die Vergleichsintervention „keine Behandlung“. Neue Studien werden möglicherweise einen wichtigen Einfluss auf die Einschätzung des Effekts haben. Eine neuerliche Evaluierung wird im Jahr 2018 vorgeschlagen, da dann Ergebnisse aus neuen RCTs vorliegen werden. Die Aufnahme in den Leistungskatalog wird derzeit nicht empfohlen. AK
LBI-HTA/ AT 2016: Upper Airway Stimulation for Moderate-to-Severe Sleep Apnea. Decision Support Document No. 100. https://eprints.aihta.at/1097/