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- Newsletter Juli/August 2016 | Nr. 149
- Einzeitiger matrix-assistierter Knorpelersatz bei chondralen Defekten im Knie
Einzeitiger matrix-assistierter Knorpelersatz bei chondralen Defekten im Knie
Der Gelenksknorpel dient der Beweglichkeit des Gelenks und als „Stoßfänger“. Eine Schädigung des Knorpels kann z.B. durch ein Trauma (Sportunfall) oder durch Abnutzungserscheinungen (speziell bei älteren Menschen) entstehen. Ein Knorpelschaden kann mit Schmerzen und Bewegungseinschränkungen einhergehen. Bei weiterem Fortschreiten kann der Defekt zu einer degenerativen Osteoarthritis führen.
Insgesamt konnten 2 RCTs und eine nicht-randomisierte kontrollierte Studie für eine Bewertung der Wirksamkeit und Sicherheit eingeschlossen werden. Alle drei Studien verglichen den einzeitgen matrix-assistierten Knorpelersatz (in Kombination mit der Mikrofrakturierung) mit der Mikrofrakturierung allein. Die Funktionalität des Kniegelenks sowie Schmerzen wurden in allen eingeschlossenen Studien mit verschiedenen Scores gemessen und überall konnte eine Verbesserung, sowohl in den Interventionsgruppen als auch in den Kontrollgruppen festgestellt werden. Jedoch war der Unterschied der Verbesserungen zwischen den Behandlungsgruppen in keiner Studie statistisch signifikant. Eingriffsbezogene Komplikationen traten bei 0-93 % der PatientInnen, die mittels einzeitigen matrix-assistierten Knorpelersatz (in Kombination mit Mikrofrakturierung) und bei 0-77 % der PatientInnen, die nur mit Mikrofrakturierung behandelt wurden, auf. Komplikationen, die mit der Implantation der Matrix in Verbindung gebracht wurden, traten bei 0-22 % der PatientInnen auf.
Vorerst wurde die Aufnahme in den Leistungskatalog nicht empfohlen. Eine neuerliche Re-Evaluierung wird für frühestens 2018 vorgeschlagen. SF
LBI-HTA/ AT 2016: Single-step scaffold-based cartilage repair in the knee. Decision Support Document No. 98. https://eprints.aihta.at/1095/