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- Newsletter Februar 2017 | Nr. 154
- Extrakorporale Stoßwellentherapie beim Fersenschmerz
Extrakorporale Stoßwellentherapie beim Fersenschmerz
Von insgesamt 44 identifizierten Studien wurden 28 Studien zur Nutzenbewertung der ESWT mittels folgender Endpunkte herangezogen: Schmerz, körperlicher Funktionsstatus einschließlich der Aktivität des täglichen Lebens und unerwünschte Therapiewirkungen. Die übrigen 16 Studien wurden nicht ausgewertet, um einen Kointerventionsbias zu vermeiden, da hier die Analgetikaeinnahme weder einheitlich vorgegeben, noch erfasst worden war. 15 der 28 Studien verglichen die ESWT mit einer nicht-aktiven Vergleichsintervention (Scheinbehandlung). In sieben Studien wurde die ESWT mit aktiven Vergleichsinterventionen verglichen: Operation, Ultraschalltherapie, Glukokortikoid-Injektionstherapie, Dehnübung und konventionelle Therapie. In den verbliebenen sechs Studien wurden die PatientInnen einer ESWT mit höherer versus niedrigerer Gesamtenergiedosis und einer ESWT basierend auf unterschiedlichen Behandlungsprotokollen zugeordnet. Bei Studien die mehrere Auswertungszeitpunkte beinhalteten, wurden ein früherer (sechs Wochen bis zu sechs Monate) und ein späterer (sechs Monate bis zu fünf Jahre) Zeitpunkt berücksichtigt. Hinsichtlich des Endpunktes Schmerz konnte ein Nutzen zugunsten der ESWT im Vergleich zu Scheinbehandlungen, zu Ultraschalltherapien und zu konventionellen Behandlungen für die beiden Auswertungszeitpunkte gezeigt werden. Im Vergleich zu Dehnübungen und zu Glukokortikoid-Injektionen ergab sich jedoch ein geringerer Nutzen der ESWT für den früheren Auswertungszeitpunkt. Für den Endpunkt körperlicher Funktionsstatus wurde ein Beleg für den Nutzen der ESWT verglichen zu Scheinbehandlungen für beide Auswertungszeitpunkte und verglichen zu konventionellen Behandlungen für den frühen Auswertungszeitpunkt abgeleitet. In keiner Studie wurden unerwünschte Therapiewirkungen als schwerwiegend eingestuft.
Zusammenfassend bedeutet dies, dass für die Kriterien Schmerz und körperlicher Funktionsstatus ein Nutzen im Vergleich zu Scheininterventionen und zu konventionellen Behandlungen vorliegt. Hingegen kann im Fall von aktiven Vergleichstherapien ausgenommen der konventionellen Therapien keine einheitliche Aussage über den Nutzen der ESWT gemacht werden. SW
IQWiG/ DE 2016: Extrakorporale Stoßwellentherapie beim Fersenschmerz (Vorbericht N15-06). https://www.iqwig.de/download/N15-06_Vorbericht_Extrakorporale-Stosswellentherapie-beim-Fersenschmerz.pdf