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- Newsletter Juli/August 2017 | Nr. 159
- Elektrische Stimulationstherapie bei gastroösophagealer Refluxkrankheit
Elektrische Stimulationstherapie bei gastroösophagealer Refluxkrankheit
Die vorliegende, systematische Analyse untersuchte die Wirksamkeit und Sicherheit der EST im Vergleich zur Fundoplikatio, der derzeitigen chirurgischen Standardprozedur. Für die Analyse wurden zwei einarmige, prospektive Fallserien und ein Fallregister identifiziert mit insgesamt 70 PatientInnen. Da keine kontrollierten Studien zur Verfügung standen, konnten nur sicherheitsrelevante Endpunkte beurteilt werden.
Erosionen im Bereich der Speiseröhre traten in 2,4% von 42 PatientInnen auf, was eine Explanation der Geräte zu Folge hatte. Zur Trokarperforation der Dünndarmwand im Zuge der Laparoskopie kam es bei 2,4% der 42 PatientInnen. Kurzfristige Schmerzen und Unwohlsein traten postoperativ bei 20-45% der PatientInnen auf. Des Weiteren wurde eine Reihe kurzfristiger, postoperativer Schäden berichtet, mit einer Häufigkeit von 2-7%: Verstopfung, epigastrische Schmerzen, Schluckauf, Erbrechen und Fieber, postoperative Blähungen, postoperative Dysphagie, Übelkeit.
Aufgrund der fehlenden Daten aus kontrollierten Studien, der Heterogenität der Ergebnisse, und der kleinen Stichprobengröße wurde die Qualität der Evidenz insgesamt als sehr niedrig eingestuft. Die vorhandene Evidenz lässt derzeit keine Rückschlüsse zu, ob EST mindestens gleich wirksam und genauso sicher ist, wie der Vergleichseingriff Fundoplikatio. Entscheidende Sicherheitsendpunkte konnten nur auf Basis der Daten aus prospektiven Fallserien bewertet werden, deuten allerdings darauf hin, dass EST ein relativ sicheres Verfahren ist. Jedoch ist eine Bestätigung dieser Ergebnisse durch randomisierte, kontrollierte Studien notwendig. Der Bericht empfiehlt daher zurzeit keine Aufnahme in den Leistungskatalog. KH
LBI-HTA/ AT 2017: Electric stimulation therapy in patients with gastroesophageal reflux disease. Decision Support Document No. 104. https://eprints.aihta.at/1128