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- Newsletter Juli/August 2017 | Nr. 159
- Zytokinfilter zur Therapie der Sepsis
Zytokinfilter zur Therapie der Sepsis
Zwei Hauptindikationen sind für die Anwendung der extrakorporalen Zytokinadsorptionstherapie (ECAT) angedacht: Einerseits therapeutisch bei Blutvergiftung und anderseits präventiv, im Zuge komplexer herzchirurgischer Interventionen mit einer Herzlungenmaschine, bei der ein Risiko eines ‚Systemic inflammatory response syndromes‘ (SIRS) besteht. In einer systematischen Literaturrecherche wurden insgesamt drei klinische Studien zur ECAT identifiziert, davon ein RCT mit 37 PatientInnen und zwei retrospektive Fallserien mit jeweils 40 und 16 PatientInnen. Keine der Studien untersuchte die Anwendung von ECAT bei PatientInnen mit Sepsis und septischem Schock. Zur Anwendung bei SIRS zeigte das RCT keine signifikanten Unterschiede zur Kontrollgruppe. Sicherheitsrelevante Endpunkte wurden in keiner der Studien berichtet. Die Gesamtqualität der Studien zum präventiven Einsatz bei SIRS wurde als sehr gering eingestuft.
Die gegenwärtige Studienlage lässt keine Rückschlüsse zu, ob ECAT eine sichere und wirksame Intervention ist. Die Aufnahme in den Leistungskatalog ist daher derzeit nicht empfohlen. Eine neuerliche Evaluierung wird bei Vorlage randomisierter-kontrollierter Studien in beiden Indikationen vorgeschlagen. KH
LBI-HTA/ AT 2017: Extracorporeal cytokine haemadsorption therapy in patients with sepsis or SIRS. Decsion Support Document No. 106. https://eprints.aihta.at/1129