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- Newsletter Juli/August 2018 | Nr. 169
- Endobronchiale Ventilimplantation bei Lungenemphysem
Endobronchiale Ventilimplantation bei Lungenemphysem
Es wurde keine eigene systematische Literatursuche durchgeführt, sondern die Ergebnisse des Cochrane Reviews „Bronchoscopic lung volume reduction procedure for chronic obstructive pulmonary disease“ (2017) zusammengefasst. Insgesamt wurden im Cochrane Review 5 RCTs in Metaanalysen ausgewertet (703 Patientnnen). In allen drei Wirksamkeitsendpunkten (Lungenfunktion gemessen mit FEV1, physische Belastbarkeit gemessen mit 6MWT und Lebensqualität gemessen mit SGRQ) zeigten sich klinisch relevante Verbesserungen über den vordefinierten „minimal important difference“ (MID) unter der Voraussetzung einer sorgfältigen Auswahl der PatientInnen (Ausschluss von PatientInnen mit Kollateralventilation). Kein Unterschied zeigte sich hingegen bei der Mortalität. Zu schwerwiegenden unerwünschten Nebenwirkungen (Pneumothorax, Hospitalisierung wegen Exazerbation der COPD, Pneumonie) zusätzlich zu Ventil-Migration und -entfernung kam es deutlich häufiger in der Interventionsgruppe.
Die vorhandene Evidenz deutet darauf hin, dass die untersuchte Intervention „endobronchiale Ventilimplantation bei ausgewählten PatientInnen mit schwerem Lungenemphysem“ wirksamer, aber weniger sicher ist als die medikamentöse Therapie. Die Aufnahme in den Leistungskatalog wird nur mit Einschränkung empfohlen. Sie sollte nur in hochspezialisierten Zentren durch entsprechende erfahrene klinische ExpertInnen durchgeführt werden. CW
LBI-HTA/ AT 2018: Endobronchiale Ventilimplantation bei schwerem Lungenemphysem. 4. Update 2018. Decision Support Dokument Nr. 20/Update 2018. https://eprints.aihta.at/1166