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- Newsletter Juni 2021| Nr. 198
- Eisentherapie bei Eisenmangel ohne Anämie
Eisentherapie bei Eisenmangel ohne Anämie
Bei Patient*innen mit Restless-Legs-Syndrom (RLS, acht RCTs) führte die Eisentherapie im Vergleich zur Kontrollgruppe zu einer statistisch signifikanten Verringerung des Schweregrades der RLS-Symptome sowie zu einer statistisch signifikanten Verbesserung des Ansprechens auf die RLS-Behandlung. Hinsichtlich der Endpunkte Schlaf, Schläfrigkeit, Lebensqualität, Depression und Müdigkeit wurde allerdings keine statistisch signifikante Wirkung der Eisentherapie festgestellt. Bei Frauen mit IDNA und Fatigue (vier RCTs) führte die Eisentherapie im Vergleich zur Kontrollgruppe zu einer statistisch signifikanten Verbesserung des Schweregrades der Fatigue sowie zu verbesserten Subscores für Lebensqualität im Bereich der psychischen, und physischen Gesundheit. Bei Kindern mit Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADHS, ein RCT) kam es trotz Behandlung zu keiner statistisch signifikanten Reduktion des Schweregrades der ADHS-Stärke oder zur Verbesserung des klinischen Gesamteindrucks. Dagegen verringerte sich allerdings die Anzahl der Kinder mit RLS-Diagnose statistisch signifikant. Aufgrund der sehr geringen Fallzahlen (nur sieben RCTs berichteten über Sicherheitsoutcomes) wurden die unerwünschten (AEs) und schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse (SAEs) der drei Studienpopulationen gepoolt: Es konnte kein statistisch signifikanter Anstieg von AEs/SAEs bei Eisentherapie-Patient*innen im Vergleich zur Kontrollgruppe beobachtet werden.
Die Qualität der Evidenz aus Studien zu IDNA und Fatigue oder RLS wurde als sehr gering eingeschätzt. Trotzdem ist es laut Autor*innen wahrscheinlich, dass ein erheblicher Anteil der Eisentherapie-Patienten*innen eine Verringerung des Fatigue-Schweregrades bzw. der RLS-Symptome erfährt. Zudem deutete die Metaanalyse bei Frauen mit Müdigkeit darauf hin, dass kein Zusammenhang zwischen den Ferritin-Ausgangswerten zu Studienbeginn und dem Ausmaß der Verringerung des Fatigue-Schweregrades besteht. Die Behandlung mittels parenteraler Eisentherapie bringt allerdings erheblich höhere Kosten pro Patient*in mit sich als die Behandlung mittels oraler Eisentherapie. OS
Basel Institut für Klinische Epidemiologie & Biostatistik (ceb)/ CH 2020: Iron therapy for iron deficiency without anaemia. https://www.bag.admin.ch/dam/bag/de/dokumente/kuv-leistungen/bezeichnung-der-leistungen/Re-Evaluation-HTA/iron-therapy-for-iron-deficiency-without-anaemia.pdf.download.pdf/Eisentherapie%20bei%20Eisenmangel%20ohne%20An%C3%A4mie%20-%20Full%20HTA%20Report.pdf