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- Newsletter April 2022 | Nr. 206
- Ergebnismessung der psychosomatischen Rehabilitation
Ergebnismessung der psychosomatischen Rehabilitation
Die Pilotierung der Ergebnismessung erfolgte in 12 Rehabilitationseinrichtungen bei 3.555 Patient*innen für die Indikationen Depressive Erkrankungen und Angsterkrankungen. Als Instrumente zur Ergebnismessung anhand von patient*innen-berichteten Outcomes dienten das Depressionsmodul des Gesundheitsbogens für Patient*innen (PHQ-9), das Modul zur Erfassung der Generalisierten Angststörung des Gesundheitsbogens für Patient*innen (GAD-7) und der Veterans RAND 12 Item Health Survey (VR-12), welcher zur Erfassung der körperlichen und psychischen gesundheitsbezogenen Lebensqualität ausgewählt wurde. Um einen fairen Vergleich zu ermöglichen, wurden zusätzlich folgende soziodemographische und (sozial-)medizinische Merkmale erhoben, die einen Einfluss auf die Ergebnisqualität haben können: Alter, Geschlecht, Muttersprache, Wohnort, Partnerschaft, Familienstand, Schulabschluss, Berufsausbildung, berufliche Situation, krank oder arbeitsunfähig, unmittelbar vor der Rehabilitation, geplanter/gestellter Antrag auf Erwerbsminderungsrente, Aufforderung zur Rehabilitation von Krankenkasse oder Arbeitsagentur, Anzahl psychischer und somatischer Diagnosen. Zusätzlich wurde ein zusammenfassender Ergebnisqualitätsindex der patient*innenberichteten Outcomes entwickelt (ProQi), mit dem die Unterschiede in der Ergebnisqualität zwischen den teilnehmenden Kliniken mittels eines einfachen Indexwertes dargestellt werden.
Laut Autor*innen ergaben sich bei den krankheitsspezifischen Instrumenten zu Depression und Angsterkrankung zwischen Aufnahme und Entlassung durchschnittliche Effektstärken von d=0,86 beim PHQ-9 und 1,02 beim GAD-7, welche beide als hoch eingestuft wurden. Hohe Effektstärken wurden außerdem bei der psychischen gesundheitsbezogenen Lebensqualität erzielt, deutlich geringere bei der körperlichen gesundheitsbezogenen Lebensqualität. Der wichtigste ‚Risikofaktor‘ für das Behandlungsergebnis ist Höhe der Belastung bei der Aufnahme (je höher, umso höher die weiterhin bestehende Belastung zum Entlassungszeitpunkt). Alter, Geschlecht oder Erwerbsstatus beeinflussten das Behandlungsergebnis hingegen seltener. Angeregt wird eine katamnestische Befragung zur Überprüfung der Nachhaltigkeit der Behandlungsergebnisse. IZ
Rehaportal/ DE 2020: Ergebnismessung in der psychosomatischen Rehabilitation. https://www.qualitaetskliniken.de/fileadmin/user_upload/Ergebnismessung_in_der_psychosomatischen_Rehabilitation_Gesamtbericht_20210311_4qd.pdf.