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- Newsletter Juli/August 2022 | Nr. 209
- Hypoglossusnerv-Stimulation für Patient*innen mit mittlerer bis schwerer obstruktiver Schlafapnoe
Hypoglossusnerv-Stimulation für Patient*innen mit mittlerer bis schwerer obstruktiver Schlafapnoe
Die obstruktive Schlafapnoe ist eine schlafbezogene Atmungsstörung, die auf einen Kollaps der oberen Atemwege zurückzuführen ist und durch einen unzureichenden Muskeltonus der Zunge und/oder anderer Muskeln der Atemwege verursacht werden kann. Die derzeitige Standardtherapie ist der „kontinuierliche positive Atemwegsdruck (CPAP)“, deren Wirksamkeit jedoch aufgrund der schlechten Compliance begrenzt ist. Der alternative therapeutische Ansatz basiert auf der elektrischen Stimulation des Hypoglossusnervs, welche die Öffnung der Atemwege während des Schlafes fördern soll.
Für das 2. Update zur Wirksamkeit und Sicherheit von HGNS konnte ein EUnetHTA-Bericht aus dem Jahr 2020 als Grundlage verwendet werden. Zusätzlich identifizierte die Aktualisierungssuche eine randomisierte, scheinkontrollierte Crossover-Studie, eine vergleichende Parallelarmstudie und eine Registerstudie. Für die Bewertung der Wirksamkeit von HGNS im Vergleich zu keiner Therapie konnte nur eine vergleichende Parallelarmstudie mit 250 Teilnehmer*innen herangezogen werden. Durch HGNS wurden Verbesserungen bei der Schlafapnoe, der Tagesschläfrigkeit und der Lebensqualität nach einem Jahr beobachtet.
In den Beobachtungsstudien wurden mehrere schwere unerwünschte Ereignisse registriert, von denen die meisten (73 %) auf schwerwiegende unerwünschte produktbezogene Ereignisse (Revision der Sensorleitung, Systemrevision) zurückzuführen waren. Die vorliegende Evidenz wurde als unzureichend befunden, um HGNS zur Behandlung von mittelschwerer bis schwerer OSA als wirksam und sicher zu bewerten. VH
AIHTA/ AT 2022: Upper airway stimulation for moderate-to-severe sleep apnea. AIHTA Decision Support Document No. 100/ 2. Update. https://eprints.aihta.at/1387/.