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- Newsletter Juli/August 2016 | Nr. 149
- Magnetischer Speiseröhren Ring bei gastroösophagealer Refluxkrankheit
Magnetischer Speiseröhren Ring bei gastroösophagealer Refluxkrankheit
Eine systematische Analyse untersuchte die Wirksamkeit und Sicherheit von MSAD in Vergleich zur Fundoplikatio, der derzeitigen chirurgischen Standardprozedur. Um die Wirksamkeit von MSAD zu evaluieren, wurde eine Registerstudie mit Kontrollgruppe durchgeführt und um die Sicherheit des Verfahrens zu beurteilen, wurden zusätzlich 5 Fallserien eingeschlossen. Die eingeschlossenen Studien waren von sehr niedriger bis mittlerer Qualität. Der entscheidende Endpunkt für Wirksamkeit, die GERD gesundheitsbezogene Lebensqualität, zeigte eine ähnliche Verbesserung in beiden Gruppen, die Fundoplikatio-Gruppe befand sich allerdings in einem schwereren Stadium der Erkrankung. In Hinblick auf die Sicherheitsendpunkte Dysphagie, übermäßige Blähungen, Unfähigkeit zu Rülpsen oder Erbrechen, intraoperative Komplikationen, Re-Operationen und Re-Hospitalisierungen ermöglichte nur die Registerstudie einen Vergleich zur Fundoplikatio. Zugunsten der MSAD-Gruppe fielen die Ergebnisse in Hinblick auf übermäßige Blähungen, Rülpsen und Erbrechen aus. Die Re-Operations- und Re-Hospitalisierungsraten waren ähnlich. Entfernen des Geräts, Migration, Erosion und Fehlfunktionen wurden in den Fallserien sowie der Registerstudie berücksichtigt. Produktentfernung wurde in fünf Studien berichtet, davon zeigten drei Langzeitstudien (Follow-up 1 bis 5 Jahre) eine Entfernungsrate von 4% nach 1 Jahr Follow-up, 3% nach 3 Jahren und 7% nach 5 Jahren Follow-up.
Die aktuelle Evidenz ist nicht ausreichend, um nachzuweisen, dass MSAD gleich wirksam oder wirksamer und sicherer (nebenwirkungsärmer) ist als der Vergleichseingriff Fundoplikatio. Die Ergebnisse aus qualitativ hochwertigen kontrollierten Studien können die Effektschätzung erheblich beeinflussen. Die Aufnahme in den MEL-Leistungskatalog wird derzeit nicht empfohlen. JE
LBI-HTA/ AT 2016: Magnetic sphincter augmentation device (MSAD) in patients with gastroesophageal reflux disease (GERD). Decision Support Document No. 101. https://eprints.aihta.at/1098/