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- Newsletter Februar 2018 | Nr. 164
- Telemonitoring bei Herzerkrankungen
Telemonitoring bei Herzerkrankungen
Beide Erkrankungen werden mithilfe der Implantation von aktiven kardialen Aggregaten behandelt, die bei auffälligem Herzschlag elektronische Impulse aussenden. Die Geräte sollen dabei – je nach Typ – entweder eine Defibrillation oder eine Überstimulation auslösen, oder die Kontraktion von linker und rechter Herzkammer synchronisieren oder diese beiden Funktionen in Kombination erfüllen. In allen Fällen ist eine regelmäßige Nachsorge notwendig. Durch Telemonitoring, bei dem physiologische Daten per Funk an die überwachende medizinische Einrichtung geschickt werden, können PatientInnen bei Bedarf auch unabhängig von den regulären Nachbehandlungsterminen für diagnostische oder therapeutische Maßnahmen einbestellt werden. Teilweise soll das Telemonitoring darüber hinaus den Arztbesuch auch ersetzen können.
Für die Bewertung konnten 16 Studien mit insgesamt ca. 8.500 PatientInnen eingeschlossen werden, in denen die TeilnehmerInnen entweder nur die Standardnachversorgung oder zusätzlich ein Telemonitoring erhielten. Für die meisten Endpunkte (Sterblichkeit, Schlaganfälle, Herzinfarkte, Klinikaufenthalte, psychische Probleme) zeigten die Daten keine oder keine relevanten Unterschiede zwischen den Behandlungsgruppen. Zu zwei zentralen Endpunkten, schwerwiegende unerwünschte Ereignisse und Lebensqualität, waren mangels Daten gar keine Aussagen zu Nutzen oder Schaden möglich. Das IQWiG merkt darüber hinaus kritisch an, dass zu mehreren möglicherweise ebenfalls relevanten klinischen Studien keine Ergebnisse veröffentlicht wurden, was eine Bewertung und Aufbereitung des Wissens als Grundlage für eine informierte Entscheidung von PatientInnen erschwert. PP
IQWiG/ DE 2017: Telemonitoring mithilfe von aktiven kardialen implantierbaren Aggregaten bei ventrikulären Tachyarrhythmien sowie Herzinsuffizienz. Vorbericht. https://www.iqwig.de/download/N16-02_Telemonitoring-mithilfe-von-aktiven-kardialen-implantierbaren-Aggregaten_Vorbericht_V1-0.pdf