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- Newsletter November 2019 | Nr. 182
- Editorial: Ludwig Boltzmann Institut für Health Technology Assessment (LBI-HTA) wird als HTA Austria – Austrian Institute for Health Technology Assessment (AIHTA) GmbH fortgesetzt
Editorial: Ludwig Boltzmann Institut für Health Technology Assessment (LBI-HTA) wird als HTA Austria – Austrian Institute for Health Technology Assessment (AIHTA) GmbH fortgesetzt
Die vierzehnjährige Erfolgsgeschichte des LBI-HTA wird nun mit der Gründung der HTA Austria - Austrian Institute for Health Technology Assessment (AIHTA) GmbH fortgesetzt. Das bisherige Forschungsinstitut der Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG) wird dazu mit Wirkung ab 01. März 2020 als eigenständige Gesellschaft agieren. Als Geschäftsführerin der AIHTA GmbH wurde nach öffentlicher Ausschreibung Priv. Doz. Dr. Claudia Wild, Gründerin und langjährige Leiterin des LBI-HTA, bestellt. Gesellschafter des AIHTA sind neben dem Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz (BMASGK) der Hauptverband der Österreichischen Sozialversicherungsträger (HVB) und die Gesundheitsfonds der österreichischen Bundesländer. Gemeinsam mit der LBG beschlossen diese, die wichtige und erfolgreiche Arbeit des LBI-HTA nach dessen maximaler Laufzeit fortzuführen. So kann das Forschungsinstitut auch zukünftig unabhängig Entscheidungsgrundlagen für Nachhaltigkeit und Verteilungsgerechtigkeit im Gesundheitssystem bereitstellen.
Österreich erhält mit dem neuen AIHTA nun ein nationales Institut für HTA, so wie es in anderen europäischen Ländern bereits existiert. Das AIHTA baut dabei auf der Kompetenz und Erfahrung des LBI-HTA auf, das eine kritische Lücke in der österreichischen Forschungslandschaft füllen konnte und hohe Sichtbarkeit im österreichischen Gesundheitswesen erreichte. Denn dem raschen Zuwachs an medizinischem Wissen, Therapiemöglichkeiten und Techniken steht im Allgemeinen ein begrenztes Gesundheitsbudget gegenüber. Der gewissenhafte Einsatz der verfügbaren Ressourcen ist daher unumgänglich, um Über- und Fehlversorgungen zu identifizieren und den Einsatz von Budgetmitteln im Gesundheitssystem bedarfsgerecht zu steuern.
Tatsächlich wurde das LBI-HTA innerhalb weniger Jahre zu einer Referenz und einem Vorbild für HTA und nutzenbasierte Entscheidungsfindung im österreichischen Gesundheitssystem. Auch international betrachtet ist es dank seiner wissenschaftlichen Arbeit und dem Einfluss auf die Entscheidungsfindung rasch eine anerkannte Institution geworden. Der Fokus lag und liegt dabei auf der Verteilungsgerechtigkeit, der Transparenz sowie auf der Forcierung einer optimalen (statt maximalen) Versorgung und auch auf dem Bestreben, diese Themen ins gesellschaftliche und politische Bewusstsein zu rufen. Parallel entwickelt das Team in enger Vernetzung mit dem European Network for Health Technology Assessment (kurz: EUnetHTA) auch grundsätzliche Methoden weiter, die weltweit zu einer Optimierung von HTA beitragen. So konnte das LBI-HTA im Laufe seines Bestehens über 400 Berichte aus den Bereichen „Public Health und Versorgungsforschung“, „High-Tech Interventionen“, „Europäische Zusammenarbeit“ und „HTA-Methoden“ erstellen: über 140 umfassende HTA-Berichte, 144 Decision-Support-Dokumente zu Einzeltechnologien (DSD) und 118 Bewertungen onkologischer Medikamente (HSO).
Pressetext (gekürzt) anlässlich der Umgründung vom LBI-HTA in die HTA Austria, AIHTA GesmbH