Eltern-Kind Vorsorge neu. Teil VI: Aufsuchende Hilfen im internationalen Vergleich und Umsetzungsoptionen für Österreich

Laufzeit: Mai 2011 - März 2012
Publikation: HTA-Projektbericht Nr. 53: https://eprints.aihta.at/947
Vorgeschlagen von (bzw. Auftraggeber): Bundesministerium für Gesundheit
Sprache: Deutsch
Hintergrund:
Das LBI-HTA verfasste kürzlich im Auftrag des österreichischen Gesundheitsministeriums vier thematische Teilberichte zum Thema „Eltern-Kind Vorsorge neu“. Im Hinblick auf internationale „Eltern-Kind“ Strategien widmeten sich die Berichte II und IV den verschiedenen Screening- und Versorgungsleistungen für Schwangere, Eltern und Kinder in ausgewählten (europäischen) Ländern. Bezüglich der eingebundenen Berufsgruppen konnte festgestellt werden, dass aufsuchende Hilfen in mehreren Ländern integrale Eltern-Kind Angebote darstellen. Während in Österreich Schwangere, Eltern und Kinder die vorgesehenen LeistungserbringerInnen von sich aus aufsuchen müssen, übernehmen in anderen Länder speziell ausgebildete Berufsgruppen (z.B. Hebammen, „Public Health Nurses“) wesentliche Teile von Basisuntersuchungen, Beratungs- und Begleitaufgaben in den Wohn- bzw. Lebensbereichen der Zielgruppen. Je nach länderspezifischer Gestaltung können die Vorsorgeleistungen aber auch in öffentlichen Bildungs- bzw. Betreuungseinrichtungen (wie z.B. Kinderkrippen, Kindergärten, Schulen etc.) erfolgen oder sie sind wesentlicher Bestandteil eines Eltern-Kind Programms in einer Einrichtung des öffentlichen Gesundheitssystems. Vor dem Hintergrund einer diskutierten Neuorganisation des österreichischen Mutter-Kind Passes, sollen in einem Folgeprojekt vertiefend, länderspezifische Programme zu aufsuchenden Hilfen analysiert und mögliche Umsetzungsoptionen für Österreich ausgelotet werden.
Projektziele:
Teil VI/1: Ausbildungscurricula, Tätigkeitsvoraussetzungen und Verantwortungsbereiche von aufsuchenden Diensten in ausgewählten Ländern
Teil 1 gibt einen Länderüberblick zu den Ausbildungsmöglichkeiten und Berufsbildern im Bereich aufsuchende Hilfen sowie den damit verbundenen Kompetenz- und Einsatzbereichen.
Teil VI/2: Internationale Evaluierungserfahrungen (inkl. Personalbedarf und Inanspruchnahme- bzw. Akzeptanzraten) und Evidenzprofile zu aufsuchenden Diensten mit Fokus auf sozialmedizinische Risikogruppen
In Teil 2 sollen Ländererfahrungen und Evidenzprofile zu aufsuchenden Hilfen zusammengefasst und erhoben werden. In diesem Projektteil soll insbesondere auf Schwangere, Eltern und Kinder fokussiert werden, die sozialmedizinische Risikoprofile aufweisen bzw. potentiellen psychosozialen und/oder sozio-ökonomischen Risikosituationen ausgesetzt sind.
Teil VI/3: Status-quo zu aufsuchenden Hilfen in Österreich für Schwangere, Eltern und Kinder
Teil 3 verfolgt das Ziel, bereits angebotene aufsuchende Hilfen in Österreich zusammen zu fassen und Evaluierungserfahrungen (z.B. Inanspruchnahme, Akzeptanz) zu recherchieren.
Teil VI/4: Umsetzungsoptionen zu aufsuchenden Hilfen in Österreich
Teil 4 ist für Schlussfolgerungen vorgesehen, die auf Basis der vorangegangenen Kapitel mögliche Modelle für aufsuchende Schwangeren-, Eltern-Kind-Hilfen in Österreich diskutieren sollen.
Forschungsfragen:
Teil VI/1:
- Welche Inhalte werden in internationalen Ausbildungscurricula für aufsuchende Hilfen im Bereich Schwangeren, Eltern-Kind Screening, Beratung und Begleitung vermittelt?
- Welche Verantwortungsbereiche werden aufsuchenden Berufsgruppen übertragen?
Teil VI/2
- Welche Erfahrungen bzw. Evaluierungen liegen insbesondere in Hinblick auf
- die Wirksamkeit verschiedener aufsuchender Hilfen für Schwangere, Eltern und Kinder mit und ohne sozialmedizinischen Risikoprofilen (wie z.B. soziale Deprivation; Substanzmissbrauch; Teenage-Schwangerschaften etc.) vor?
- die Inanspruchnahme bzw. Akzeptanz seitens der Zielgruppen (v.a. mit sozialmedizinischen Risikoprofilen) vor?
Welche Größenordnungen sind hinsichtlich des Personalbedarfs für aufsuchende Hilfen international empfohlen bzw. bekannt?
Teil VI/3
- Welche aufsuchenden Angebote für Schwangere, Eltern und Kinder gibt es bereits in Österreich und wie können diese Angebote von den Zielgruppen in Anspruch genommen werden?
- Welche Berufsgruppen sind bislang „aufsuchend“ in der Betreuung bzw. Beratung von Schwangeren, Eltern und Kindern tätig?
- Wie viele aufsuchende Hilfen gibt es in Österreich bzw. in bestimmten österreichischen Regionen?
- Wie groß ist der NutzerInnenkreis (z.B. in bestimmten Regionen Österreichs) von aufsuchenden Hilfen?
Teil VI/4
- Welche Umsetzungsoptionen für aufsuchende Hilfen bieten sich in Österreich?
Methoden:
Teil VI/1 und VI/3
- Handsuche, Internet-Recherche nach Informationen öffentlicher Institutionen, Ausbildungseinrichtungen, ExpertInneninterviews etc.
Teil VI/2
- Handsuche, Internet-Recherche, systematische Literatursuche zu Evidenzprofilen zu aufsuchenden Hilfen in Eltern-Kind Programmen
Teil VI/4
- Diskussion der Ergebnisse und Schlussfolgerungen aus Teil VI/1 – VI/3
Zeitplan/Meilensteine:
5-6/2011: Recherche, Suchstrategie und Literaturauswahl/-bestellung (Teil VI/1 und VI/2)
7/2011: Datenextraktion (Teil VI/2), Berichterstellung Teil VI/1 und VI/2
9/2011: Berichterstellung Teil VI/1 und VI/2, Recherche Teil VI/3
10-11/2011: Berichterstellung Teil VI/3 und VI/4
11/2011: externer Review