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- Newsletter November 2014 | Nr. 132
- Episodische und chronische Migräne
Episodische und chronische Migräne
Therapien zur Prävention und Management
Zwei rezente systematische Übersichtsarbeiten fokussierten auf die vergleichende Nutzenbewertung mehrerer zur Verfügung stehender pharmakologischer und nichtpharmakologischer Behandlungen. Einerseits befasste sich die US-amerikanische Agency for Healthcare Research and Quality/ AHRQ mit der Wirksamkeit und Sicherheit von Arzneimitteln zur Migräneprävention bei Erwachsene in der ambulante Versorgung. 245 RCTs und 76 nicht-randomisierte Studien wurden eingeschlossen, deren Evidenzstärke meist gering war. Alle zugelassenen Medikament (chronische Migräne: Onabotulinumtoxin A; episodische Migräne: Propranolol, Timolol, Topimarate und Divalproex sodium) waren bei der Verringerung der Häufigkeit monatlicher chronischer Migräneattacken wirksamer als Placebo.
Andererseits bewertete das California Technology Assessment Forum/ CTAF die vergleichende Wirksamkeit und Kosten-Nutzen von je 2 präventiven Methoden (Medikament, Medizinprodukt) und von 2 Methoden zur Akutbehandlung (Medikament, Medizinprodukt). Der präventive Effekt von Onabotulinumtoxin A war gegenüber einer Scheinbehandlung sehr gering, es traten jedoch häufiger Nebenwirkungen auf. Das Gerät Cefaly® brachte in der Prävention eine Verbesserung in einigen Endpunkten, ist aber weniger wirksam und kosten-effektiv als das herkömmliche Kopfschmerzmittel Metoprolol. Ein Gerät zur Therapie von akuter Migräne, Spring-TMS™ (single-pulse transcranial magnetic stimutaion device) zeigte im Vergleich zu einem (inaktiven Placebogerät) eine größere Schmerzlinderung, aber keinen Nutzen in anderen Endpunkten. Die Kosten sind allerdings im Vergleich mit dem herkömmlichen Kopfschmerzmittel Triptan auch höher. Etwa die Hälfte der MigränepatientInnen werden in Notfallambulanzen medikamentös mit Opioiden behandelt. Klinische Studien zum Einsatz von Opioiden bei Migräne haben aufgrund verschiedener methodischer Probleme nur eine eingeschränkte Aussagekraft. Die Evidenzlage ist allgemein mangelhaft. JE
CTAF/ USA 2014: Controversies in Migraine Management. http://ctaf.org/sites/default/files/assessments/CTAF_Migraine_Final_Report_081914.pdf
AHRQ/ USA 2013: Migraine in Adults: Preventive Pharmacologic Treatments. http://effectivehealthcare.ahrq.gov/ehc/products/313/1454/migraine-executive-130408.pdf