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- Newsletter Juli/August 2020 | Nr. 189
- Intrauterine ultraschallgesteuerte transzervikale Radiofrequenzablation
Intrauterine ultraschallgesteuerte transzervikale Radiofrequenzablation
Myome stellen allgemein die Hauptindikation für eine Gebärmutterentfernung (Hysterektomie) dar, obwohl viele Frauen zumeist eine weniger invasive und unteruserhaltende Intervention bevorzugen. Neben der definitiven Entfernung des Uterus (Hysterektomie) oder gebärmuttererhaltenden Verfahren (MyomekMRgFUs, UAO, UAE, USgFUS/USgHIFU) ist die TFA eine weitere uteruserhaltende, zumeist ambulant durchgeführte Intervention. Bei der TFA wird unter Verwendung von Radiofrequenzenergie (RF) eine koagulative Nekrose des Gewebes verursacht, um das Volumen und die assoziierten Symptome von uterinen Leiomyomen zu reduzieren.
Es wurden keine vergleichenden Studien identifiziert - daher bestand die Evidenzbasis zur Bewertung aus drei prospektiven einarmigen Studien mit insgesamt 234 Patientinnen. Hinsichtlich der Reduktion von Menstruationsblutungen kam es in zwei Studien zu einer Verringerung nach 3 und 12 Monaten im Vergleich zu den Ausgangswerten. Zwei Studien berichteten über eine Verbesserung des Symptomschweregrads nach 12 Monaten. Verbesserungen über 12 Monate hinaus sind unbekannt. Zwei Studien berichteten noch über die Reinterventionsrate. Sie bewegte sich in einer Bandbreite von <1 % (über 6 Wochen Nachbeobachtung) bis 11,8 % (nach 5 Jahren Nachbeobachtung). In der größten vorliegenden Studie erlebten bis zu 50% der Patientinnen irgendeine Art von unerwünschtem Ereignis. Die Rate aller spezifischen unerwünschten Ereignisse war gering. Über die langfristige Sicherheit von TFA (über 12 Monate hinaus) wurde in keiner Studie berichtet.
Die Qualität der Evidenz hinsichtlich der Wirksamkeit und Sicherheit wurde für alle relevanten Endpunkte als niedrig oder sehr niedrig eingestuft. Zum einen war dies auf die inhärenten Einschränkungen von einarmigen Studien zurückzuführen, d.h. auf das Versäumnis, Störfaktoren zu beschreiben, und zum anderen auf die Verwendung von unverblindeten, von Patientinnen berichteten Endpunkten. Aufgrund der niedrigen Qualität der Evidenz sind vergleichende Studien der TFA bei symptomatischen Myomen notwendig, damit eine verlässliche Aussage hinsichtlich der klinischen Wirksamkeit und Sicherheit gemacht werden kann. Daher wird die Aufnahme in den Leistungskatalog derzeit nicht empfohlen. CS
ASERNIP-S/AUS und LBI-HTA (AIHTA)/ AT 2020: Intrauterine ultrasound-guided transcervical radiofrequency ablation. Decision Support Document No. 120. http://eprints.aihta.at/1255