Positronen-Emissions-Tomographie/Computertomographie (PET/CT): Evidenz zum Bedarf und Planung

Projektleitung: Claudia Wild
Projektbearbeitung: Claudia Wild
Laufzeit: September 2014 - Dezember 2014
Publikation: LBI-HTA Projektbericht Nr. 77: https://eprints.aihta.at/1045
Sprache: Deutsch
Vorgeschlagen von (bzw. Auftraggeber): Wiener Gesundheitsfonds (WGF)
Hintergrund:
PET/ Positronen-Emissions-Tomographie ist ein bildgebendes Verfahren der Nuklearmedizin, das Schnittbilder von lebenden Organismen erzeugt, indem es die Verteilung einer schwach radioaktiv markierten Substanz (Radiopharmakon) im Organismus sichtbar macht und damit biochemische und physiologische Funktionen abbildet. Seit mehr als 10 Jahren sind Geräte auf dem Markt, die einen PET-Scanner mit einem Computertomographen (CT) kombinieren; in jüngster Zeit auch mit Magnetresonanztomographen (MRT).
PET oder PET/CT Geräte sind seit 20 Jahren am Markt und haben sich – trotz sehr kontroversieller Diskussionen – rasch verbreitet. Einsatzgebiete sind zu etwa 90% in der Onkologie, in den Bereichen der Diagnostik, Stadienfeststellung, Therapiemonitoring und Rezidiven, Feststellung von Residualtumoren nach Chemo- und Strahlentherapie, Planung der Strahlentherapie. Die Kontroverse ergibt sich aus der Diskussion zu notwendigen Nachweisen des PatientInnen-Nutzens, etwa durch die Veränderung und Verbesserung von Therapieentscheidungen.
Geräteplanungen basieren daher auf Schätzungen von Anwendern (OnkologInnen), auf Benchmarks anderer westlicher Länder, sowie immer häufiger auf realistischen Bedarfsanalysen.
Projektziel:
Ziel des Projekts ist es, eine Übersicht über den „Evidenz-basierten“, d.h. „angemessenen“ Einsatz von PET/CT in der Diagnostik, dem Staging und Monitoring zu erstellen, die als Entscheidungsunterstützung für die Großgeräte(bedarfs)planung und entsprechenden Refundierungen dienen soll.
Forschungsfragen:
- Welche PET/ CT Planungszahlen (basierend auf einer analytischen bedarfs-orientierten Herangehensweise) liegen in OECD Ländern vor und zu welchen Ergebnissen kommen diese Planungsdokumente?
- Welche PatientInnen-Nutzen Analysen (HTAs) zur Bewertung der PET/ CT in unterschiedlichen onkologischen Indikationen liegen vor und zu welchen Schlüssen kommen diese Assessments?
- Für welche Indikationen und unter welchen Bedingungen wird vom Einsatz des PET/CT explizit abgeraten?
- Welche zukünftigen PET/CT Anwendungen werden in wissenschaftlichen Foren (Kongressen) besprochen?
Methoden:
- Übersicht über PET/CT Planungsdokumente und deren Ergebnisse (Kennzahlen zur Planung in Österreich)
- Übersicht über publizierte HTAs zum Nutzen und zur Wertigkeit von PET/CT bei Therapieentscheidungen
- Übersicht von explizit genannten „unangemessenen“ Indikationen
- Grobe Übersicht über PET-Forschungsgebiete mit Einblick in zukünftige Indikationen
Zeitplan/Meilensteine:
September 2014: Systematische Literatursuche nach HTAs; Handsuche nach Planungsdokumenten.
Oktober 2014: Handsuche nach Diagnostischen Pfaden und Leitlinien; Suche in Disinvestment-Datenbanken.
November 2014: Strukturierung und Auswertungen; Interviews zu zukünftigen Anwendungsgebieten.
Dezember 2014: Berichterstellung, Review, Fertigstellung.
Referenzen:
IQWIG (DE): Positronen-Emissions-Tomographie (PET) : https://www.iqwig.de/
- bei Ösophaguskarzinom (2013)
- bei Mammakarzinom (2013)
- bei Adenokarzinom des Pankreas (2013)
- bei Knochen- und Weichteiltumoren (2013)
- bei Ovarialkarzinom (2012)
- bei rezidivierendem kolorektalen Karzinom (2012)
- bei Kopf- und Halstumoren (2011)
- bei malignem Melanom (2011)
- bei Gliom mit hohem Malignitätsgrad (III und IV) (2011)
- bei malignen Lymphomen (2009)
- bei Epilepsie (2013)
- bei Alzheimer Demenz (2014: Berichtsplan)