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- Newsletter Februar 2015 | Nr. 134
- Screening auf Krebserkrankungen
Screening auf Krebserkrankungen
Entscheidungshilfen auf dem Prüfstand
Eine Literaturanalyse im Auftrag der Amerikanischen Agency for Healthcare Research and Quality (AHRQ) ging der Frage nach, ob die Wirksamkeit von Entscheidungshilfen zur Früherkennung bzw. Frühbehandlung von Krebs vom Krebsrisiko der AnwenderInnen oder vom Inhalt bzw. dem Format der Entscheidungshilfen beeinflusst wird. Auf Basis einer systematischen Literatursuche in fünf Datenbanken im Juni 2014 wurden 68 randomisiert kontrollierte Studien mit rund 25.000 TeilnehmerInnen eingeschlossen. Die zwischen 1995 und 2014 publizierten Studien analysierten die Effekte von 55 Entscheidungshilfen unterschiedlichen Formats. Parallel zur technischen Entwicklung der letzten Jahre zeigte sich eine Zunahme der internet-basierten Entscheidungshilfen.
Die AutorInnen fanden starke Evidenz dafür, dass Entscheidungshilfen das Wissen der Betroffenen erhöhen, ohne den Entscheidungskonflikt oder die Ängstlichkeit zu verstärken. Weiters zeigte sich moderate bis geringe Evidenz dafür, dass AnwenderInnen häufiger informierte Entscheidungen treffen, eine bessere Risikoeinschätzung haben, die Entscheidung eher ihren Wertevorstellungen entspricht und sie seltener unentschlossen bleiben. Diese Effekte wurden unabhängig von der Population, den Inhalten bzw. spezifischen Eigenschaften der Entscheidungshilfen oder der methodologischen Qualität der Studien beobachtet. Zu anderen potentiellen Effekten (z.B.: Einflüssen auf die PatientInnen-ÄrztInnen Kommunikation, die PatientInnenzufriedenheit, die Konsultationsdauer oder die Kosten) fanden die AutorInnen keine oder unzureichende Informationen, um allgemeine Aussagen treffen zu können. BP
AHRQ/ US 2014: Decision Aids for Cancer Screening and Treatment. Comparative Effectiveness Review No. 145. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmedhealth/PMH0072012/pdf/TOC.pdf















