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„Social Return On Investment“ in der Kinder- und Jugendgesundheit: Outcomes, Methoden und ökonomische Parameter

Thema vorgeschlagen von: Hauptverband Österreichischer Sozialversicherungsträger
Laufzeit: April 2017 – November 2017
Pubikation: LBI-HTA Projektbericht Nr. 95b: https://eprints.aihta.at/1142/
Sprache: Englisch (mit umfangreicher Zusammenfassung und Marginalien in Deutsch)
Hintergrund:
Hinter dem Begriff „Social Impact Measurement“ verbergen sich zahlreiche Ansätze zur Wirkungsmessung von Programmen und Interventionen. Hierbei ist insbesondere das Konzept des „Social Return On Investment (SROI)“ hervorzuheben.
SROI bezeichnet einen methodischen Rahmen zur Messung sozioökonomischer Implikationen von Interventionen. Kosten und Nutzen einer Intervention werden hierbei nicht nur als direkte Folge erhoben, sondern auch in einem breiteren Kontext analysiert. So geht es etwa um Zusammenhänge zwischen Interventionen und deren Auswirkungen auf schulische oder berufliche Verläufe, auf die Entwicklung von (psychischen) Belastungen bzw. Störungen, sowie auf die Entwicklung von somatischen Folgeerkrankungen aufgrund von Armut oder Arbeitslosigkeit. SROIs können sowohl als Evaluationsmethode (retrospektiv) als auch zur Vorausschau („forecast“) eingesetzt werden. Somit sind SROIs v.a. für den Bereich der Kinder- und Jugendgesundheit von Interesse.
Frühe, indikationsspezifische Interventionen (Frühdiagnostik und Therapien) können nicht nur den Verlauf der Erkrankung beeinflussen, sondern können ebenfalls Einfluss auf weitere, zentrale Lebensbereiche (wie Ausbildungsmöglichkeiten, soziale Absicherung im Alter, autonome Lebensführung etc.) haben. Hierzu verweist auch das Strategiedokument der österreichischen Sozialversicherung (zu bestimmten Aspekten der Kinder- und Jugendgesundheit) auf mögliche Sozialrenditen/Umwegrentabilitäten (für die Sozialversicherung, Wirtschaft, das Gemeinwesen), die mit dem frühen/rechtzeitigen Behandlungsangebot für Kinder und Jugendliche (etwa mit psychischen Störungen) gewährleistet werden sollen.
Fragestellungen:
Vor diesem Hintergrund sollen im Projekt folgende Forschungsfragen beantwortet werden:
-
Zu welchen Krankheits- bzw. Störungsbildern im Kindes- und Jugendalter wird mittels „Social Impact Measurement“ berichtet? Besonderer Fokus soll hierbei auf SROI-Analysen gelegt werden.
- Welche Outcomes werden identifiziert?
- Welche Kostentypen (z.B. direkte und indirekte) und Kostenbereiche (z.B. Kosten, die in verschiedenen Politikbereichen, wie Gesundheit, Bildung, Soziales etc. entstehen) werden berichtet?
- Wie hoch sind die Kosten der einzelnen Interventionen/Programme in der identifizierten Literatur und wie hoch der jeweils zu erwartende (monetäre) Nutzen?
- Wie lässt sich der Nutzen einer Intervention in den jeweiligen Analysen methodisch begründen? Gibt es Hinweise zu den methodischen Zugängen, die bei der Identifikation der, in den Studien vorkommenden, Outcomes gewählt werden?
- Welche expliziten Fallbeispiele werden in der identifizierten Literatur dargestellt?
Darauf aufbauend (in Absprache mit dem Auftraggeber):
- Welche spezifischen Krankheits- bzw. Störungsbilder im Kindes- bzw. Jugendalter eignen sich (v.a. im Hinblick auf einen Österreich-Kontext) für eine weiterführende, ökonomische Analyse in einem zukünftigen Projektbericht?
Projektziele:
-
Der Bericht soll einen (systematischen) Überblick zu „Social Impact Measurement“ (insbesondere SROI-Analysen) im Bereich der Kinder- und Jugendgesundheit liefern, diese Analysen sollen auf:
- Krankheits- bzw. Störungsformen;
- Kostenarten sowie Kostenbereiche und
- die Methoden, die in den Analysen zur Anwendung kommen (um eine Zuordnung von Intervention und Outcome nachvollziehbar zu machen)
fokussieren.
- Mögliche, in der identifizierten Literatur dargestellte, empirische Fallbeispiele sollen für den Bericht aufgegriffen und aufbereitet werden.
- Auf Basis der Ergebnisse sollen 4 bis 5 Krankheits- bzw. Störungsbilder identifiziert werden, die sich besonders für eine weitere SROI-Analyse für den österreichischen Kontext mit empirischen Daten in einem Folgeprojekt eignen.
Methoden:
- Scoping vorab mit dem Auftraggeber (Dezember 2016 und März 2017);
-
Systematische Literatursuche in ausgewählten Datenbanken zu „Social Impact Measurement“ für Programme/Interventionen im Bereich der Kinder- und Jugendgesundheit:
- zunächst Suche in EconLit,
- nach Auswertung der Suchergebnisse, ggf. Anpassung der Suchstrategie und Ausweitung der Suche auf andere Datenbanken, wie PubMed, Medline, NHS EED, etc.,
- additive Handsuche mittels Google und ggf. Scopus.
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Zusammenfassung und Aufbereitung der Literatur nach:
- Krankheits- und Störungsbildern im Kindes- und Jugendalter,
- Outcomes (nach Lebensbereichen und Kostenarten),
- Methodischen Zugängen,
- Kosten der Interventionen/Programme und resultierenden (monetären) Nutzen.
- Eventuell in der Literatur beschriebene Fallbeispiele aufgreifen.
Ausblick/ potenzielle Anknüpfungspunkte für nachfolgende Arbeiten:
- Datenbasierte SROI-Analyse für einzelne frühkindliche Erkrankungen, für den österreichischen Kontext, basierend auf den Ergebnissen des aktuellen Projekts.
- Darstellung von Langzeitverläufen auf Basis von Routinedaten (etwa mit Bildungs- und Arbeitsmarktdaten) und Evaluation von öffentlichen (Mehr-)Ausgaben seitens unterschiedlicher Politikbereiche (Gesundheit/ Soziales/ Bildung).
Zeitplan/ Meilensteine:
Oktober 2016-März 2017: Scoping, Erstellung des Projektprotokolls
April-Mai 2017: Orientierung und erste Handsuche
Mai 2017: systematische Literatursuche in o.g. Datenbanken
Juni 2017: Grobe Kategorisierung der ausgewählten Literatur, Literaturbestellung, vertiefende Handsuche
Juli-September 2017: systematische Auswertung und Berichterstellung
Oktober 2017: interner Review, Revision
November 2017: externer Review, Revision, Endeditierung