- Aktuelles
- Newsletter
- Newsletter Dezember/Jänner 2024/2025 | Nr. 233
- Telehealth in Diabetes: EU-Mapping und systematische Auswertung organisatorischer Aspekte
Telehealth in Diabetes: EU-Mapping und systematische Auswertung organisatorischer Aspekte
Die Studie basierte auf einer Online-Umfrage, die über die International Diabetes Federation Europe (IDFE) durchgeführt wurde sowie auf einem Scoping Review, der fünf Datenbanken nach Publikationen durchsuchte und einen AIHTA-Bericht aus 2022 aktualisierte. Die Analyse identifizierte 24 verschiedene DHTs, die sich in drei Hauptkategorien unterteilen lassen: Behandlungsunterstützung, Verhaltensmodifikation und unterstützende Versorgung. Diese DHTs reichen von Systemen zum Datenaustausch zwischen Gesundheitsdienstleistern und Patient*innen bis hin zu innovativen Lösungen wie App-basierter Ernährungsberatung. Je nach Zielsetzung der Anwendungen waren unterschiedliche Gesundheitsfachkräfte beteiligt, was den Trend hin zu einer multiprofessionellen Patient*innenversorgung unterstreicht. Von den 24 DHTs werden derzeit nur fünf in Europa erstattet. Die bewerteten Endpunkte umfassten Lebensqualität, psychische Gesundheit, Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen, Akzeptanz und Zufriedenheit sowie Selbstmanagement-Fähigkeiten. Zudem zeigte sich, dass patient*innenberichtete Outcomes häufig zur Evaluation herangezogen wurden, während organisatorische Outcomes in den Untersuchungen unterrepräsentiert waren. Die Therapieadhärenz variierte erheblich, hauptsächlich aufgrund von Interessensverlust und technischen Problemen. Die Analyse der organisatorischen Auswirkungen der DHTs zeigte verkürzte Krankenhausaufenthalte und geringere Gesundheitskosten für Patient*innen. Gleichzeitig stieg jedoch die Arbeitsbelastung für Ärzt*innen durch zusätzliche Telemonitoring-Aufgaben. Mehrere Studien deuteten auf eine positive Akzeptanz der DHTs bei Patient*innen und Gesundheitsdienstleistern hin.
Die Einführung telemedizinischer Programme für die Diabetesversorgung erfordert eine sorgfältige Planung und Berücksichtigung mehrerer Faktoren. Ein entscheidender Punkt ist das Vergütungsmodell: Um die Akzeptanz und Nutzung solcher Angebote zu fördern, könnte es sinnvoll sein, diese in bestehende Versorgungsprogramme zu integrieren, anstatt sie separat zu vergüten. Aufgrund der schwankenden Therapieadhärenz und der bestehenden Barrieren ist es zudem notwendig, die Adhärenz, die Erfahrungen der Patient*innen und die technische Funktionsfähigkeit digitaler Technologien kontinuierlich zu überwachen. YH
AIHTA/AT 2024: ASSESS-DHT: Telehealth in Diabetes – EU-Mapping und systematische Auswertung organisatorischer Aspekte. HTA-Projektbericht 161. https://eprints.aihta.at/1555/.
ASSESS-DHT: Development & harmonisation of methodologies for assessing digital health technologies in Europe. https://assess-dht.eu.