Arzneimittelforschung und deren öffentliche wie philanthropische Finanzierung 1: Methodik & 3 Fallstudien

Projektleitung: Claudia Wild
Projektbearbeitung: Louise Schmidt
Laufzeit: Februar 2019 – Mai 2019
Sprache: Englisch
Publikationen:
LBI-HTA Projektbericht Nr. 120: https://eprints.aihta.at/1214/
Schmidt L, Wild C (2020): Assessing the public and philanthropic financial contribution to the development of new drugs: a bibliographic analysis. Science, Technology & Public Policy (STPP), 4 (1): 8-14.
Hintergrund:
Der Begriff „Access to Medicines“ war bis vor wenigen Jahren mit der Diskussion um günstigere (generische) lebenswichtige Medikamente (HIV, Tuberkulose, etc.) in Entwicklungsländern verbunden. Seit einiger Zeit befassen sich nun auch westliche Länder und Institutionen (OECD (1), Europäisches Parlament (2,3), US-Institutionen (4)) in zahlreichen (Diskussions-) Veranstaltungen und Berichten mit dem „Zugang zu Medikamenten“, um den „nicht-nachhaltigen“ (=untragbaren) Medikamentenpreisen bei gleichzeitig wenigen tatsächlichen Innovationen entsprechende Lösungen entgegenzusetzen. Eine EC-Expertenkommission setzte sich 2017 mit den international diskutierten Lösungsansätzen und deren potentieller Wirkung auseinander (5). Der Rolle von Forschung & Entwicklung (F&E) kommt in dem EC-Bericht besondere Aufmerksamkeit zu: die F&E Ausgaben werden zumeist als Begründung verwendet, um die hohen Preise zu rechtfertigen. Die eigentliche – ressourcenaufwändige und risikoreiche –Grundlagenforschung findet überwiegend im öffentlichen Sektor (in Universitäten und entsprechenden öffentlich-finanzierten Forschungseinrichtungen) statt. Dass Grundlagenforschung in hohem Ausmaß öffentlich finanziert ist, ist bekannt. Genaue Zahlen waren aber bislang nicht verfügbar (6).
Projektziel: Das Projektziel ist, die öffentlichen Beiträge zu Arzneimittelforschung und –entwicklung mit Daten und Zahlen zu erheben und zu belegen.
Methode:
Phase 1: Entwicklung von Methoden (Suchstrategie und Quellen), in denen der Beitrag der öffentlichen Forschungsförderung bei der Entwicklung neuer NMEs ermittelt werden kann,
Phase 2: Pilotierung des in Phase 1 entwickelten Analyseansatzes für eine Auswahl neuer Wirkstoffe mit Zulassung der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA). Auswahl der Medikamente (nur NMEs): Etwa 3 (pädiatrische) Orphan Drugs, die zwischen 2013 und 2017 zugelassen wurden (konkrete Produkte werden nach Phase 1 im Detail festgelegt).
Ergebnis: Kurzer Bericht über Methoden und Ergebnisse in Form einer Publikation
Zeitplan/ Meilensteine:
- Phase 1: August bis Mitte September 2018
- Phase 2: Mitte September bis Ende November 2018
Referenzen:
- Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD), Sustainable access to innovative therapies (under public consultation). 2018.
- Europäisches Parlament, Links between Pharmaceutical R&D Models and Access to Affordable Medicines, Study for the ENVI Committee. In Directorate-General for Internal Policies: Policy Deparment - Economic and Scientific Policy (ed). 2016.
- Europäisches Parlament, Report on EU options for improving access to medicines (2016/2057(INI)). In Report of the ENVI Committee (ed). 2017.
- National Academy of Sciences, Making Medicines Affordable, A National Imperative (2018). National Academy Press (NAP) (ed). Washington DC: 2018.
- Expert Panel on Effective Ways of Investing in Health (EXPH), Innovative Payment Models for High-Cost Innovative Medicines, European Commission (EC) (ed). Brüssel: 2018.
- Cleary E, Beierlein J, Khanuja N, et al. Contribution of NIH funding to new drug approvals 2010–2016. Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) 2018; February 12.