Regelung und Finanzierung von pränatalen Screening- und diagnostischen Untersuchungen auf fetale Anomalien in ausgewählten europäischen Ländern (Policy Brief)
Projektleitung: Inanna Reinsperger
Projektbearbeitung: Inanna Reinsperger
Laufzeit: Dezember 2021 – März 2022
Sprache: Englisch (mit ausführlicher deutscher Zusammenfassung)
Vorgeschlagen von: Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz
Publikation: Policy Brief Nr. 12: https://eprints.aihta.at/1369/
Hintergrund
Unter Pränataldiagnostik (PND) versteht man vorgeburtliche Untersuchungen der Schwangeren und/oder des ungeborenen Kindes zur Feststellung kindlicher Erkrankungen oder Fehlbildungen. Man unterscheidet nicht-invasive (z.B. Ultraschalluntersuchungen, Ersttrimester-Screening, Nicht-invasiver Pränataltest [NIPT]) und invasive Verfahren (z.B. Amniozentese und Chorionzottenbiopsie) [1].
Folgende pränatale Screening- und diagnostische Untersuchungen auf fetale Anomalien sollen im geplanten Policy Brief berücksichtigt werden:
- Ersttrimesterscreening/ Combined Test
- NIPT
- Amniozentese/Chorionzottenbiopsie
- Organscreening
Die Regulierung und die Finanzierung von PND sind in den verschiedenen Ländern unterschiedlich ausgestaltet [2, 3]. Ziel des Projekts ist es, das Angebot und die finanziellen Rahmenbedingungen der oben genannten Untersuchungen in ausgewählten europäischen Ländern zu recherchieren und zusammenzufassen.
Forschungsfragen
Folgende Forschungsfragen (FF) sollen im Rahmen des Projekts beantwortet werden:
- FF1: Welche der oben genannten pränatalen Screening- und diagnostischen Untersuchungen auf fetale Anomalien werden in den ausgewählten Ländern für alle Schwangeren bzw. bei bestimmten Indikationen, Risikofaktoren oder anderen Kriterien angeboten?
- FF2: Wie werden diese Untersuchungen in den ausgewählten Ländern finanziert (aus öffentlicher Hand, Ko-Finanzierung, privat)?
- FF3: Wo werden die Untersuchungen in den ausgewählten Ländern durchgeführt (in Krankenanstalten, im niedergelassenen Bereich)?
Methoden
Es wird eine Handsuche in Datenbanken und auf relevanten Webseiten (z.B. Gesundheitsministerien, spezifische Webseiten der nationalen Screening-Programme) nach Informationen zu den oben genannten Forschungsfragen durchgeführt.
Ergänzend erfolgt die Datenerhebung mittels (schriftlicher) Expert*innen-Konsultationen, für die ein Fragenkatalog vorbereitet wird.
Als Expert*innen werden die Länderrepräsentant*innen des EUROCAT Netzwerks [4]angefragt, ggfs. werden weitere Expert*innen, z.B. aus der Verwaltung, kontaktiert. Die Zusendung und Beantwortung des Fragebogens erfolgt per Mail; Rückfragen werden telefonisch durchgeführt.
Nach Abschluss der Datenerhebung werden die Informationen tabellarisch aufbereitet und im Ländervergleich analysiert.
Auswahl der Länder
Es sollen ca. 5 europäische Länder ausgewählt werden, die sich hinsichtlich verschiedener relevanter Kriterien (z.B. Gesundheits-/Versicherungssystem, geografische Nähe, Organisation der Schwangerenvorsorge/ vorwiegend involvierte Berufsgruppen, öffentlicher Diskurs, …) unterscheiden, um die Bandbreite der möglichen Regelungen und Finanzierungsformen darzustellen. Die voraussichtliche Auswahl umfasst folgende Länder: Deutschland, Schweiz, Niederlande, Vereinigtes Königreich, Italien.
Zeitplan
Dezember 2021 |
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Jänner 2022 |
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Februar 2022 |
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März 2022 |
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Referenzen
[1] Pschyembel online. Pränataldiagnostik (PND). 2020 [cited 20/12/2021]. Available from: https://www.pschyrembel.de/Pr%C3%A4nataldiagnostik/K0HKQ.
[2] Gadsboll K., Petersen O. B., Gatinois V., Strange H., Jacobsson B., Wapner R., et al. Current use of noninvasive prenatal testing in Europe, Australia and the USA: A graphical presentation. Acta Obstet Gynecol Scand. 2020;99(6):722-730. Epub 2020/03/17. DOI: 10.1111/aogs.13841.
[3] Kolleck A. and Sauter A. Aktueller Stand und Entwicklungen der Pränataldiagnostik. Berlin: Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag, 2019.
[4] European network of population-based registries for the epidemiological surveillance of congenital anomalies. [cited 20/12/2021]. Available from: https://eu-rd-platform.jrc.ec.europa.eu/eurocat_en.