Aktuelles
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Willkommen auf der Homepage des AIHTA!
Das AIHTA ist ein akademisches non-profit Institut. Auf unserer Website möchten wir Ihnen einen Einblick in unsere Arbeit geben. Hier können Sie eine Vielzahl von Forschungsberichten abrufen, die Sie bei Ihrer Entscheidungsfindung unterstützen sollen. Das Team des AIHTA steht Ihnen gerne für Fragen und Auskünfte zur Verfügung.
Hier unter Aktuelles finden Sie unsere rezentesten Publikationen: Newsletter und Projektberichte. Ältere Berichte können Sie über Forschungsgebiete, Forschungsprojekte oder im Dokumentenserver finden.
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Newsletter
Newsletter Februar 2025 | Nr. 234
Announcement
Exagamglogene autotemcel (Exa-cel, Casgevy®) zur Behandlung von Beta-Thalassämie und schwerer Sichelzellkrankheit
Exagamglogene autotemcel (Exa-cel, Casgevy®) ist die erste CRISPR (Clustered Regularly Interspaced Short Palindromic Repeats)-basierte Therapie, die am 9. Februar 2024 von der Europäischen Arzneimittelagentur (European Medicines Agency, EMA) eine bedingte Marktzulassung erhielt. Das von Vertex Pharmaceuticals vertriebene Medikament ist als "Advanced Therapy Medicinal Product" (ATMP) klassifiziert und hat für zwei Indikationen den Status eines Orphan Drugs erhalten. Die Zulassung umfasst die Behandlung der transfusionsabhängigen ?-Thalassämie (transfusion-dependent ?-thalassemia, TDT) und der schweren Form der Sichelzellkrankheit (sickle cell disease, SCD) bei Patient*innen ab zwölf Jahren, die grundsätzlich für eine hämatopoetische Stammzelltransplantation geeignet wären, jedoch keinen Humanes Leukozyten-Antigen (HLA)-kompatiblen verwandten Spender zur Verfügung haben.
Die bisherigen (zwei ein-armigen) Studien zeigen eine deutliche Verbesserung der Beschwerden beim Großteil der behandelten Patient*innen. Bei der Beta-Thalassämie benötigten 32 von 35 Personen nach der Therapie keine Bluttransfusionen mehr. Bei der Sichelzellkrankheit hatten 29 von 30 Patient*innen keine schweren Schmerzkrisen mehr. Diese Verbesserungen hielten bei beiden Erkrankungen mindestens ein bis zwei Jahre an. Die Lebensqualität der Patient*innen konnte dadurch spürbar verbessert werden. Langfristige Erfahrungen liegen bisher nicht vor.
Publikation: AIHTA Appraisal Board Assessment Nr. 001: https://eprints.aihta.at/1548/
Kontakt : Nicole Grössmann-Waniek
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Newsletter
Newsletter Dezember/Jänner 2024/2025 | Nr. 233
Ankündigung
ASSESS-DHT: Telehealth in Diabetes: EU-Mapping und systematische Auswertung organisatorischer Aspekte
Die globale Prävalenz von Diabetes mellitus steigt kontinuierlich an, wobei Typ-2-Diabetes-Mellitus (T2DM) mit etwa 90 % den Hauptanteil ausmacht. Regelmäßige ärztliche Kontrollen, eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität sowie Gewichtsmanagement sind grundlegende Bestandteile für ein erfolgreiches Management von T2DM. Telemedizinische Interventionen gewinnen dabei sowohl für das Selbstmanagement als auch bei der Behandlung von Menschen mit Diabetes an Bedeutung.
Der vorliegende Bericht analysiert implementierte sowie pilotierte Telemedizin-Programme für Diabetes in europäischen Ländern. Der Fokus liegt dabei auf der Beschreibung organisatorischer Aspekte.
Publikation: HTA Projektbericht Nr. 161: https://eprints.aihta.at/1555/
Kontakt: Yui Hidaka
Ankündigung
Horizon Scanning in der Onkologie - Fact Sheets
Wir freuen uns fünf neue Fact Sheets vorstellen zu dürfen.
Fact Sheet Nr. 191 (September 2024)
Daratumumab (Darzalex®) with bortezomib, lenalidomide and dexamethasone for the treatment of newly diagnosed multiple myeloma (MM)
Fact Sheet Nr. 192 (September 2024)
Serplulimab (Hetronifly®) with carboplatin and etoposide for the first?line treatment of extensive?stage small cell lung cancer (ES-SCLC)
Fact Sheet Nr. 193 (September 2024)
Mirvetuximab soravtansine (Elahere®) for the treatment of adults with folate receptor-alpha (FR?) positive epithelial ovarian, fallopian tube and primary peritoneal cancer
Fact Sheet Nr. 194 (September 2024)
Pembrolizumab (Keytruda®) with chemoradiotherapy (CRT) for the treatment of FIGO 2014 Stage III - IVA locally advanced cervical cancer
Fact Sheet Nr. 195 (September 2024)
Pembrolizumab (Keytruda®) for the treatment of adults with endometrial carcinoma
Ankündigung
Schwellenwerte in gesundheitsökonomischen Evaluationen und Erstattungsentscheidungen
Gesundheitssysteme weltweit stehen vor der Herausforderung, durch ihre Entscheidungen die Ressourcenallokation zu optimieren und den gesundheitlichen Nutzen zu maximieren.
Dieser Bericht untersucht, wie Gesundheitssysteme mittels Kosten-Effektivitäts-Schwellenwerten die Ressourcenallokation gestalten. Durch die Analyse von Literatur, Strategiedokumenten und gesundheitsökonomischen Leitlinien verschiedener Länder erforscht der Bericht theoretische Grundlagen und praktische Anwendungen dieser Schwellenwerte. Die Ergebnisse zeigen deutliche Unterschiede in der Umsetzung der Schwellenwerte zwischen den Ländern und verdeutlichen wichtige Zusammenhänge zwischen den Schwellenwerten und den Outcomes der Gesundheitssysteme. Der Bericht identifiziert auch zentrale Faktoren für die Implementierung und bietet Einblicke, wie die Einführung von Schwellenwerten - angepasst an nationale Gegebenheiten - die Transparenz und Effizienz von Gesundheitssystemen verbessern kann.
Publikation: HTA Projektbericht Nr. 163: https://eprints.aihta.at/1549/
Kontakt: Christoph Strohmaier
Ankündigung
Künstliche Intelligenz in der Gesundheitsversorgung mit Schwerpunkt auf Krankenhäusern: Methodische Überlegungen für Health Technology Assessment. Ein Scoping Review
Artificial Intelligence (AI) in healthcare comprises machine-based systems designed to imitate human cognitive abilities and is increasingly important in digital health technologies. An analysis of 51 Health Technology Assessment (HTA) institutions revealed that 13 institutions published a total of five methodological documents and 30 HTA reports, primarily focusing on diagnostic and screening applications (27/30), which mainly serve as support tools and require medical personnel decision-making.
The analysis shows that standard HTA methods can serve as a starting point for evaluation, but AI-specific considerations are required for technical, ethical, and organisational aspects as well as implementation monitoring. The latter is particularly important as algorithms can change and need regular evaluation. Regulatory compliance requires adherence to the EU AI Act, Medical Device Regulation and General Data Protection Regulation. A mature digital infrastructure with high interoperability is considered a fundamental prerequisite for successful implementation.
Publikation: HTA Projektbericht Nr. 164: https://eprints.aihta.at/1546/
Kontakt: Michaela Riegelnegg
Ankündigung
Strategien zur Reduktion von Gewichtsstigmatisierung bei Personen mit Übergewicht oder Adipositas im Gesundheitswesen
Jede zweite Person mit Übergewicht oder Adipositas ist generell von Stigmatisierung aufgrund des eignen Körpergewichts betroffen. Der Gesundheitssektor wird dabei als häufigste Ursache genannt. Folglich kann es für die betroffenen Patient*innen zu falschen oder fehlenden Diagnosen und Therapien, Vermeidung von Untersuchungen, sowie gesundheitlichen Konsequenzen wie eine weitere Gewichtszunahme kommen. Auf Basis einer systematischen Literatursuche wurde eine Reihe von leitlinienbasierten Empfehlungen zur Reduktion von Gewichtsstigmatisierung bei Personen mit Übergewicht oder Adipositas im Gesundheitswesen identifiziert. Zudem wurde die vorhandene Evidenz zu untersuchten Interventionen analysiert.
Publikation: HTA Projektbericht Nr. 160: https://eprints.aihta.at/1547/
Kontakt: Sarah Wolf
Ankündigung
Onkologische Brustkrebsversorgung in ausgewählten europäischen Ländern – Sektorübergreifende Versorgungsmodelle
Die steigende Inzidenz und Prävalenz von Krebserkrankungen, insbesondere Brustkrebs, stellt das österreichische Gesundheitssystem vor große Herausforderungen. Die vorwiegend krankenhauszentrierte Versorgung führt dabei zu steigenden Kosten und ineffizienter Ressourcennutzung.
Um alternative Versorgungsmodelle zu identifizieren, wurden mittels strukturierter Literaturrecherche, Expert*innenbefragungen (n=17) und Datenanalyse Krebsversorgungsmodelle in sechs europäischen Ländern (Österreich [AT], Deutschland [DE], Dänemark [DK], Schweden [SE], Niederlande [NL], Belgien [BE]) verglichen, wobei der Fokus auf der Brustkrebsversorgung lag. Die Analyse der Gesundheitsinfrastrukturen und sektorübergreifenden Versorgungsansätze entlang der "Patient Journey" zeigte drei Hauptmodelle: Zentralisierte Fachärzt*innenmodelle (AT, BE, DK) mit hochspezialisierten Zentren, dezentralisierte Versorgung (DE) mit verteilter Krankenhausstruktur im extra- und intramuralen Bereich sowie netzwerkbasierte integrierte Versorgung (NL, SE) als Kombination aus spezialisierten Zentren und regionaler Versorgung. Diese unterscheiden sich deutlich in der Nutzung stationärer, ambulanter und häuslicher Versorgungsangebote. Die Modelle weisen zwar unterschiedliche Grade der Zentralisierung und Spezialisierung auf, zielen aber alle durch Regulierung, Akkreditierung und Zusammenarbeit auf eine hochwertige Versorgung ab, wobei die Länder basierend auf ihrer nationalen Krebsstrategie und Gesundheitsinfrastruktur Elemente verschiedener Modelle kombinieren.
Für Österreich könnte ein schrittweiser Übergang zu einem stärker dezentralisierten oder netzwerkbasierten Modell den Druck auf Krankenhausressourcen reduzieren und die Versorgungsqualität verbessern. Dies erfordert jedoch entsprechende Infrastruktur, qualifiziertes Personal und effektive sektorübergreifende Koordination, wobei der Fachkräftemangel und die fragmentierte Datenintegration zentrale Herausforderungen darstellen.
Publikation: HTA Projektbericht Nr. 162: https://eprints.aihta.at/1545/
Kontakt: Nicole Grössmann-Waniek
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