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                                  • Newsletter Dezember/Jänner 2020/2021 | Nr. 193
                                  • Editorial: Forschung zu psychischer Gesundheit braucht mehr Aufmerksamkeit und Strategie

                                  Editorial: Forschung zu psychischer Gesundheit braucht mehr Aufmerksamkeit und Strategie

                                  Psychische Erkrankungen gehören weltweit zu den größten gesundheitlichen Herausforderungen. Demnach wäre es nur logisch, dass die Forschung dazu große Priorität in der Forschungsförderung hat und von der Grundlagenforschung bis zur angewandten Forschung entsprechende Mittel investiert werden. Eine Analyse der ‚International Alliance of Mental Health Research Funders (IAMHRF)‘ hat jedoch erhebliche Schieflagen in dem zumeist schwer zu durchschaubaren (internationalen) Forschungsförderungsdschungel zu Tage gefördert. Damit macht sie den Handlungsbedarf für mehr Transparenz bei Förderungsmittel und Priorisierung deutlich.

                                  Jede vierte Person ist im Laufe ihres Lebens von einer psychischen Erkrankung betroffen. Die Forschung ist gefordert, Wissen zu wirksamen Präventions- und Interventionsstrategien zu liefern. Die Art und Höhe der Forschungsförderung beeinflusst hierbei maßgeblich, welche Art von Forschung, wo, von wem und in welchem Ausmaß erfolgt. Die internationale Forschungsförderungslandschaft ist jedoch wenig durchschaubar und welche öffentlichen Mittel in welche Art der Forschung fließen, lässt sich nur mit aufwändigen Recherchen herausfinden.

                                  Die IAMHRF – ein Zusammenschluss internationaler Förderer von Forschung zu psychischer Gesundheit – hat erstmalig die internationale Forschungsförderung im Bereich psychische Erkrankungen durchforstet und hat sich die öffentlichen und philanthropischen Mittel, sowie Spenden in diesem Bereich genauer angesehen. Dabei wurden beachtenswerte Ungleichheiten sichtbar. Von den 3,7 Mrd. $, die zwischen 2015 und 2019 jährlich weltweit investiert wurden (über 90 % davon stammen aus öffentlichen, 10 % aus philanthropischen Mitteln bzw. Spenden), kamen fast 99 % aus den wirtschaftsstarken Ländern und diese Länder waren auch die hauptsächlichen Profiteure der Förderung. Die Krebsforschung und die Forschung zu Infektionskrankheiten war jeweils doppelt so hoch dotiert, als jene zu den psychischen Erkrankungen, obwohl letztere mittlerweile jene mit der größten gesundheitlichen Beeinträchtigung (gemessen an gesundheitlich beeinträchtigten Lebensjahren) darstellen. Es zeigte sich auch, dass in einzelne psychiatrische Krankheitsbilder (z.B. Substanzabhängigkeit, Depression, Autismus) wesentlich mehr Forschungsmittel investiert werden, als in andere (z.B. Essstörungen, Persönlichkeitsstörungen, Selbstverletzung), wenngleich die europäischen Förderungen hier etwas ausgewogener verteilt waren als in anderen Ländern. Mehr als die Hälfte der Gelder flossen in Grundlagen- und Krankheitsursachenforschung, während weniger als ein Fünftel in die Erforschung von wirksamer Prävention, Diagnose und Behandlung investiert wurden. In Europa gingen etwa weniger als 5 % der Mittel in die Präventionsforschung, während gut ein Drittel der Gelder für die Grundlagenforschung und knapp 30 % für die Krankheitsursachenforschung aufgewendet wurden. Nicht zuletzt wurden in den finanzierten Projekten mehrheitlich Erwachsene oder ältere psychisch erkrankte Menschen adressiert, obwohl sich ¾ der psychischen Erkrankungen vor dem 24. Lebensjahr manifestieren.

                                  Diese Ergebnisse zeigen dringenden Diskussionsbedarf zur Forschungsförderung auf. Sowohl die globale Ungleichheit der Mittelverteilung als auch die überproportionale Förderung der Grundlagenforschung im Gegensatz zur translationalen und angewandten Forschung, die Unterdotierung der psychischen Erkrankungen im Vergleich zu manchen somatischen Erkrankungen - aber auch einzelner psychiatrischer Krankheitsbilder innerhalb der psychischen Erkrankungen - machen einen Handlungsbedarf für öffentliche Fördergeber und Forschungsförderungsinstitutionen deutlich, gezieltere Forschungsstrategien zu entwickeln und dabei global zu agieren.

                                  Investition in die Forschung soll dazu beitragen, gesellschaftliche Herausforderungen zu bewältigen. Dazu ist eine transparente Übersicht zu den internationalen Forschungsinvestitionen nötig, um die Vergabe von neuen Forschungsmitteln bedarfsorientiert zu priorisieren. Politische Initiativen sind erforderlich, damit diese Informationen besser zugänglich werden. Das inkludiert auch Daten zu Forschungsgeldern aus der Industrie. Nur so kann es gelingen, dass mit Forschung echte Wissenslücken und Forschungsbedarfe adressiert werden. Gerade die derzeitigen Umverteilungen vieler Mittel in die Forschung rund um Covid-19 machen dies einmal mehr deutlich.

                                  Dr. Ingrid Zechmeister-Koss, Leiterin des Bereichs Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung der AIHTA GmbH


                                  Referenzen

                                  Woelbert, E et al. 2020. Accounting for mental health research funding: developing a quantitative baseline of global investments. Health Policy https://doi.org/10.1016/S2215-0366(20)30469-7.

                                  Woelbert, E. et .a. 2020. The inequities of mental health research funding. Montreal: International Alliance of Mental Health Research Funders. https://iamhrf.org/publications.

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                                                                                    • HTA-Informationsdienst Rapid Reviews
                                                                                      • Horizon Scanning in der Onkologie – Priorisierung onkologischer Wirkstoffe
                                                                                        • Horizon Scanning of Medicines - Berichte und Fact Sheets
                                                                                          • Horizon Scanning in der Onkologie – Hilfestellung für eine „Budget-Impact-Berechnung“
                                                                                            • Bewertung medizinischer Einzelleistungen (MEL) - Berichte
                                                                                              • Alle Projekte im Überblick
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