Kolonkarzinom-Screening Update; Status quo in Österreich und ausgewählten europäischen Ländern; und Qualitätssicherung in der Screening-Koloskopie

Projektleitung: Claudia Wild
Projektbearbeitung: Claudia Wild
Laufzeit: Juli 2012 - Nov 2012
Publikationen:
LBI-HTA Projektbericht Nr. 41a:https://eprints.aihta.at/981
LBI-HTA Projektbericht Nr. 41b:https://eprints.aihta.at/982
LBI-HTA Projektbericht Nr. 41c:https://eprints.aihta.at/983
Zusäztliche Projektbearbeitung: Ines Schumacher
Auftraggeber: Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger, Wien
Sprache: deutsch (außer nichtökonomischer Teil Kolonkarzinom-Screening Update: englisch)
Hintergrund:
Kolorektalkarzinome zählen weltweit zu den häufigsten Krebserkrankungen: die altersstandardisierte Inzidenz in Österreich lag lt. Statistik Austria 2009 bei 40 pro 100.000 Männern und 22 pro 100.000 Frauen pro Jahr. Kolorektalkarzinome sind, bei Männern nach Prostata- und Lungenkrebs und bei Frauen nach Brustkrebs, die nach der Inzidenz häufigsten Tumorleiden. In den USA sind Kolorektalkarzinome die dritthäufigste Krebstodesursache.
Die Inzidenzraten von Kolorektalkarzinomen unterscheiden sich innerhalb Europas nicht wesentlich. Kolorektalkarzinome haben meist eine längere Zeit andauernde und relative gut erkennbare nicht-bösartige Vorstufe, die sich in der Regel relativ leicht behandeln lässt. Früherkannte (Vor-)Formen von Kolorektalkarzinomen haben eine deutlich bessere Prognose. Aus diesem Grund wurde Screening nach Kolorektalkarzinomen in einer Reihe von Ländern in der einen oder anderen Form eingeführt.
In Österreich wird Kolorektalkarzinom-Screening seit 2005 als Maßnahme der Früherkennung im Rahmen der von den Krankenkassen remunerierten Vorsorgeuntersuchung angeboten. Der Hauptverband betreibt seit 2007 gemeinsam mit der Österreichischen Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie (ÖGGH) ein Projekt zur Qualitätssicherung bei der Screening-Koloskopie.
Forschungsfragen:
Berichtteil „Evidenz Kolorektalkarzinom-Screening“
1. Wie ist die Evidenz für First-line-tests? Welche Programmstrategien (organisiertes vs. opportunistisches Screening/ First-line-Screeningtest) sind für ein Kolorektalkarzinom-Screening möglich? Welche gesundheitsökonomischen Beurteilungen liegen vor?
Verschiedene First-line-Screeningtests (FOBT, flexible Sigmoidoskopie, Koloskopie) haben im Kolorektalkarzinom-Screening bei asymptomatischen Populationen einen festen Platz eingenommen. Andere werden diskutiert (etwa CT-Kolonographie/ virtuelle Koloskopie). Aufbauend auf dem 2010 für die Schweizer Krebsliga erstellten Bericht (https://eprints.aihta.at/873/) ist ein Update vorgesehen. Gleiches erfolgt für den gesundheitsökonomischen Aspekt (Update von Bericht https://eprints.aihta.at/874/).
Berichtteil Status quo CRC-Screening in Österreich und Screening-aktiven Ländern in Europa (keine Vollerhebung)
2. Welche Positionen zu den Methoden für ein Darmkrebsscreening liegen vor/ sind publiziert (Österreich, EU-Leitlinie, ausgewählte Länder in Europa)?
Positionspapiere, die Grundlage für Programmstrategien (Methodenwahl, Logistik, Kommunikation, Einladesysteme, Qualitätssicherung etc.) legen, werden für Österreich (relevante Bundesländer), sowie ausgewählte europäische Länder zusammengefasst. Das Ziel ist, gleich- und verschiedenartige Ansätze heraus zu arbeiten und nebeneinander zu stellen.
Berichtteil Status quo Qualitätssicherung in der Screening-Koloskopie in Österreich und Europa (keine Vollerhebung)
3. Welche Positionen zur Qualitätssicherung in der Screening-Koloskopie liegen vor (in Österreich, EU-Leitlinie, Screening-aktive Länder in Europa)?
Positionspapiere, die Grundlage für Maßnahmen der Qualitätssicherung in der Screening-Koloskopie legen, werden für Österreich, sowie ausgewählte europäische Länder zusammengefasst. Vorgeschlagene oder in der Praxis bereits im Einsatz befindliche Struktur- Prozess- und Ergebnisparameter werden summarisch dargestellt. Das Ziel ist, gleich- und verschiedenartige Ansätze heraus zu arbeiten und nebeneinander zu stellen.
Methoden:
Systematische Update-Suche und Auswertung nach systematischen Überblicksarbeiten, klinischen Primärstudien höchsten Evidenzlevels und gesundheitsökonomischen Studien 2010 -2012 zur Beantwortung der Fragestellung 1.
Recherche nach und Auswertung von Positionspapieren und Empfehlungen (rezent: letzte 2-4 Jahre) und Kontakt mit ExpertInnen der Praxis zu Screening-Programmstrategien und zur Qualitätssicherung in der Screening-Koloskopie zur Beantwortung der Fragestellungen 2 & 3.
Zeitplan/ Meilensteine:
Mitte Juli – Mitte Aug. 2012
• Erstellen des Projektprotokolls;
• Vorrecherche;
• systematische Update-Literatursuche, Literaturbestellung, Literaturauswahl, Datenextraktion;
• Erhebung zu Status quo und Qualitätssicherung Screening-Koloskopie
Mitte Aug. – Mitte Sept. 2012
• Abschluss Recherche und Materialsammlung;
• Berichterstellung
Mitte Sept. 2012
• informelle Präsentation des Zwischenstands
Mitte Sept. – Ende Okt. 2012
• Berichterstellung
Ende Okt. 2012
• Berichtfertigstellung
Mitte Nov. 2012
• Publikation