Aktuelles
Willkommen beim AIHTA!
Das AIHTA ist ein akademisches non-profit Institut. Auf unserer Website möchten wir Ihnen einen Einblick in unsere Arbeit geben. Hier können Sie eine Vielzahl von Forschungsberichten abrufen, die Sie bei Ihrer Entscheidungsfindung unterstützen sollen. Das Team des AIHTA steht Ihnen gerne für Fragen und Auskünfte zur Verfügung.
Hier unter Aktuelles finden Sie unsere rezentesten Publikationen: Newsletter und Projektberichte. Ältere Berichte können Sie über Forschungsgebiete, Forschungsprojekte oder im Dokumentenserver finden.
Announcement
CAR-T-Zelltherapie: Aktualisierte Wirksamkeits- und Sicherheitsergebnisse aus Real-World-Evidenz: Ein systematischer Review
Die CAR-T-Zelltherapie, eine personalisierte Immuntherapie für bestimmte Blutkrebserkrankungen, gewinnt weltweit an Relevanz. Diese Analyse von 26 Studien mit 2.716 Patient:innen zu sechs EMA-zugelassenen Produkten zeigt, dass die Ergebnisse unter Alltagsbedingungen weitgehend mit jenen aus Zulassungsstudien vergleichbar sind und auf einen möglichen Vorteil gegenüber herkömmlichen Therapien hinweisen. Aufgrund methodischer Einschränkungen und eines hohen Verzerrungsrisikos bleiben Aussagen zur Wirksamkeit und Sicherheit jedoch begrenzt. Längere Nachbeobachtungen und neue Indikationen erweitern die Evidenz, zeigen aber den Bedarf an robusteren Studien.
Publikation: HTA Projektbericht Nr. 166: https://eprints.aihta.at/1562/
Kontakt: Ingrid Zechmeister-Koss
Ankündigung
Teprotumumab (TEPEZZA®) für die Behandlung der moderaten bis schweren endokrinen Orbitopathie
Teprotumumab (TEPEZZA®) ist ein humaner monoklonaler Antikörper gegen den Wachstumsfaktor-1-Rezeptor (IGF-1R), der dessen Aktivierung und Signaltransduktion inhibiert. Dieser Mechanismus führt zu einer Reduktion der Symptomatik bei moderater bis schwerer endokriner Orbitopathie (thyroid eye disease, TED), welche durch Lidretraktion, Weichteilbeteiligung, Exophthalmus, oder Diplopie gekennzeichnet ist. Derzeit befindet sich Teprotumumab (TEPEZZA®) im Zulassungsverfahren bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA). Die Zulassung durch die Europäische Kommission wird für Juli 2025 erwartet. Im Vergleich zu Placebo zeigte die Evaluierung von Teprotumumab in drei klinischen Studien und einer Beobachtungsstudie eine signifikante Verbesserung des Exophthalmus, des klinischen Aktivitätsscores (Clinical Activity Score, CAS) und der Lebensqualität. Als häufigste unerwünschte Ereignisse wurden Muskelkrämpfe, Haarausfall, Übelkeit und Müdigkeit genannt, sowie das Auftreten von (teils irreversiblen) Hörschäden bei 12-15% der Teprotumumab-Patient:innen. Hinsichtlich der langfristigen Wirksamkeit wurden Reaktivierungsraten von 26% bis 29% und eine Rückfallrate von 65,4% beschrieben. Die vorhandene Evidenz ist limitiert, da die Wirksamkeit von Teprotumumab bislang ausschließlich mit Placebo und nicht mit der Standardtherapie verglichen wurde.
Publikation: Decision Support Document for the Austrian Appraisal Board No. 003: https://eprints.aihta.at/1560/
Kontakt : AIHTA Bewertungsboard Team: bewertungsboard@aihta.at
Ankündigung
Fidanacogene elaparvovec (BEQVEZ®) bei schwerer und mittelschwerer Hämophilie B
Fidanacogene elaparvovec (BEQVEZ®) erhielt am 24. Juli 2024 von der Europäischen Kommission eine bedingte Marktzulassung für die Behandlung von schwerer und mittelschwerer Hämophilie B. Es ist die zweite in Europa zugelassene Gentherapie für diese Erkrankung und wird als Advanced Therapy Medicinal Product (ATMP) klassifiziert. Diese Gentherapie ist für Erwachsene ohne Vorgeschichte von Faktor-IX-Inhibitoren und ohne nachweisbare Antikörper gegen AAVRh74var zugelassen. Sie wird als einmalige intravenöse Infusion verabreicht und schleust mithilfe eines Virus-Trägers das funktionierende Gerinnungsfaktor-IX-Gen in die Leberzellen ein, wo es kontinuierlich den fehlenden Faktor produziert.
Fidanacogene elaparvovec zeigte in einer einarmigen Phase-3-Studie (BENEGENE-2, n=45) eine 71%ige Reduktion der jährlichen Blutungsrate im Vergleich zur vorherigen FIX-Prophylaxe. Die Wirkung blieb bis zu 48 Monate erhalten. Bei 84% der behandelten Patient*innen traten Nebenwirkungen auf, davon erlebten 16% schwerwiegende Reaktionen. Die häufigste Nebenwirkung war ein erhöhter Aminotransferase-Spiegel (53%). Methodische Einschränkungen der Studie umfassen die kurze Nachbeobachtungszeit, das Fehlen einer Kontrollgruppe und Änderungen des primären Endpunkts. Da die Therapie nur einmalig intravenös verabreicht wird, äußern sich befragte Patient*innen optimistisch über die reduzierte Behandlungslast und die verbesserte Lebensqualität, die sich aus einer vereinfachten Therapieform und Behandlungsfreiheit ergeben kann. Gleichzeitig sind die Patient*innen besorgt über die Ungewissheit hinsichtlich der langfristigen Wirksamkeit und möglicher Nebenwirkungen. Somit wird empfohlen, dass die Patient*innen die Infusion in spezialisierten Zentren mit anschließender Überwachung in lokalen Einrichtungen erhalten. Zudem wird eine verpflichtende Nachbeobachtung aller behandelten Patient*innen als notwendig erachtet.
In Österreich wurden im Jahr 2024 130 Patient*innen von der Österreichischen Hämophilie Gesellschaft (ÖHR) gemeldet. Davon waren 22.3% von der mittelschweren und 24.6% von der schweren Hämophilie betroffen. Derzeit ist in Europa noch kein Preis für Fidanacogene elaparvovec verfügbar, daher basierte die Berechnung der Budgetfolgenanalyse (Budget-Impact-Analyse, BIA) auf einem vorläufigen Preis von 3,4 Millionen Euro pro Verabreichung. Unter der Annahme, dass neun Patient*innen die Therapie mit einer steigenden Aufnahme über drei Jah-re erhalten (Jahr 1: 20%, Jahr 2: 30%, Jahr 3: 50%), würde sich die gesamte dreijährige Budgetauswirkung auf etwa 41 Millionen Euro belaufen. Dies entspricht einer 3-fachen Steigerung im Vergleich zur derzeitigen Behandlung. Langfristig (nach etwa 12 Jahren) könnten die Kosten durch den Wegfall der Prophylaxe ausgeglichen werden.
Publikation: Decision Support Document for the Austrian Appraisal Board No. 002: https://eprints.aihta.at/1558/
Kontakt: Sarah Wolf
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Newsletter Mai 2025 | Nr. 237
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Newsletter April 2025 | Nr. 236
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Newsletter März 2025 | Nr. 235
Veranstaltungsarchiv
Event
Symposium: Using Economic Evaluation in Decision Making; Festakt: Wechsel der Geschäftsführung
Montag, 17. März 2025, 10:00 - 22:00
Palais Strozzi, Josefstädter Straße 39, 1080 Wien
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Newsletter Februar 2025 | Nr. 234
Ankündigung
Exagamglogene autotemcel (Exa-cel, Casgevy®) zur Behandlung von Beta-Thalassämie und schwerer Sichelzellkrankheit
Exagamglogene autotemcel (Exa-cel, Casgevy®) ist die erste CRISPR (Clustered Regularly Interspaced Short Palindromic Repeats)-basierte Therapie, die am 9. Februar 2024 von der Europäischen Arzneimittelagentur (European Medicines Agency, EMA) eine bedingte Marktzulassung erhielt. Das von Vertex Pharmaceuticals vertriebene Medikament ist als "Advanced Therapy Medicinal Product" (ATMP) klassifiziert und hat für zwei Indikationen den Status eines Orphan Drugs erhalten. Die Zulassung umfasst die Behandlung der transfusionsabhängigen ß-Thalassämie (transfusion-dependent ß-thalassemia, TDT) und der schweren Form der Sichelzellkrankheit (sickle cell disease, SCD) bei Patient*innen ab zwölf Jahren, die grundsätzlich für eine hämatopoetische Stammzelltransplantation geeignet wären, jedoch keinen Humanes Leukozyten-Antigen (HLA)-kompatiblen verwandten Spender zur Verfügung haben.
Die bisherigen (zwei ein-armigen) Studien zeigen eine deutliche Verbesserung der Beschwerden beim Großteil der behandelten Patient*innen. Bei der Beta-Thalassämie benötigten 32 von 35 Personen nach der Therapie keine Bluttransfusionen mehr. Bei der Sichelzellkrankheit hatten 29 von 30 Patient*innen keine schweren Schmerzkrisen mehr. Diese Verbesserungen hielten bei beiden Erkrankungen mindestens ein bis zwei Jahre an. Die Lebensqualität der Patient*innen konnte dadurch spürbar verbessert werden. Langfristige Erfahrungen liegen bisher nicht vor.
Publikation: Decision Support Document for the Austrian Appraisal Board No. 001:
https://eprints.aihta.at/1548/
Kontakt : Nicole Grössmann-Waniek




















