Aktuelles

Willkommen auf der Homepage des AIHTA!
Das AIHTA ist ein akademisches non-profit Institut. Auf unserer Website möchten wir Ihnen einen Einblick in unsere Arbeit geben. Hier können Sie eine Vielzahl von Forschungsberichten abrufen, die Sie bei Ihrer Entscheidungsfindung unterstützen sollen. Das Team des AIHTA steht Ihnen gerne für Fragen und Auskünfte zur Verfügung.
Hier unter Aktuelles finden Sie unsere rezentesten Publikationen: Newsletter und Projektberichte. Ältere Berichte können Sie über Forschungsgebiete, Forschungsprojekte oder im Dokumentenserver finden.
Announcement
Traumabehandlung: Vermittlung der Recovery-Technik (TRT) an Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund. Systematischer Review und Evaluation des österreichischen TRT-Programms bei AFYA
Traumatische Erlebnisse sind ein Prädiktor für psychische Erkrankungen, vor allem für posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS), Depressionen und Angstzustände. Die Children and War Foundation hat eine gruppenbasierte traumafokussierte kognitive Verhaltenstherapie (TF-CBT) – die Teaching Recovery Techniques (TRT) – für Kinder und Jugendliche entwickelt, die Krieg, Gewalt und Vertreibung ausgesetzt waren. TRT ist ein Programm zur Gesundheitsförderung und Prävention in ressourcenarmen Umgebungen, das von geschulten Laien durchgeführt wird, die oft denselben kulturellen Hintergrund wie die Teilnehmer haben. Dieser Bericht zielt darauf ab, die empirischen Belege für die Wirksamkeit von TRT-Programmen in anderen Ländern zusammenzufassen und die Ergebnisse des österreichischen TRT-Programms bei AFYA in einen Kontext zu stellen.
Publikation: HTA Projektbericht Nr. 165: https://eprints.aihta.at/1563/
Kontakt: Claudia Wild
Ankündigung
CAR-T-Zelltherapie: Aktualisierte Wirksamkeits- und Sicherheitsergebnisse aus Real-World-Evidenz: Ein systematischer Review
Die CAR-T-Zelltherapie, eine personalisierte Immuntherapie für bestimmte Blutkrebserkrankungen, gewinnt weltweit an Relevanz. Diese Analyse von 26 Studien mit 2.716 Patient:innen zu sechs EMA-zugelassenen Produkten zeigt, dass die Ergebnisse unter Alltagsbedingungen weitgehend mit jenen aus Zulassungsstudien vergleichbar sind und auf einen möglichen Vorteil gegenüber herkömmlichen Therapien hinweisen. Aufgrund methodischer Einschränkungen und eines hohen Verzerrungsrisikos bleiben Aussagen zur Wirksamkeit und Sicherheit jedoch begrenzt. Längere Nachbeobachtungen und neue Indikationen erweitern die Evidenz, zeigen aber den Bedarf an robusteren Studien.
Publikation: HTA Projektbericht Nr. 166: https://eprints.aihta.at/1562/
Kontakt: Ingrid Zechmeister-Koss
Ankündigung
Teprotumumab (TEPEZZA®) für die Behandlung der moderaten bis schweren endokrinen Orbitopathie
Teprotumumab (TEPEZZA®) ist ein humaner monoklonaler Antikörper gegen den Wachstumsfaktor-1-Rezeptor (IGF-1R), der dessen Aktivierung und Signaltransduktion inhibiert. Dieser Mechanismus führt zu einer Reduktion der Symptomatik bei moderater bis schwerer endokriner Orbitopathie (thyroid eye disease, TED), welche durch Lidretraktion, Weichteilbeteiligung, Exophthalmus, oder Diplopie gekennzeichnet ist. Derzeit befindet sich Teprotumumab (TEPEZZA®) im Zulassungsverfahren bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA). Die Zulassung durch die Europäische Kommission wird für Juli 2025 erwartet. Im Vergleich zu Placebo zeigte die Evaluierung von Teprotumumab in drei klinischen Studien und einer Beobachtungsstudie eine signifikante Verbesserung des Exophthalmus, des klinischen Aktivitätsscores (Clinical Activity Score, CAS) und der Lebensqualität. Als häufigste unerwünschte Ereignisse wurden Muskelkrämpfe, Haarausfall, Übelkeit und Müdigkeit genannt, sowie das Auftreten von (teils irreversiblen) Hörschäden bei 12-15% der Teprotumumab-Patient:innen. Hinsichtlich der langfristigen Wirksamkeit wurden Reaktivierungsraten von 26% bis 29% und eine Rückfallrate von 65,4% beschrieben. Die vorhandene Evidenz ist limitiert, da die Wirksamkeit von Teprotumumab bislang ausschließlich mit Placebo und nicht mit der Standardtherapie verglichen wurde.
Publikation: Decision Support Document for the Austrian Appraisal Board No. 003: https://eprints.aihta.at/1560/
Kontakt : AIHTA Bewertungsboard Team: bewertungsboard@aihta.at
Ankündigung
Fidanacogene elaparvovec (BEQVEZ®) bei schwerer und mittelschwerer Hämophilie B
Fidanacogene elaparvovec (BEQVEZ®) erhielt am 24. Juli 2024 von der Europäischen Kommission eine bedingte Marktzulassung für die Behandlung von schwerer und mittelschwerer Hämophilie B. Es ist die zweite in Europa zugelassene Gentherapie für diese Erkrankung und wird als Advanced Therapy Medicinal Product (ATMP) klassifiziert. Diese Gentherapie ist für Erwachsene ohne Vorgeschichte von Faktor-IX-Inhibitoren und ohne nachweisbare Antikörper gegen AAVRh74var zugelassen. Sie wird als einmalige intravenöse Infusion verabreicht und schleust mithilfe eines Virus-Trägers das funktionierende Gerinnungsfaktor-IX-Gen in die Leberzellen ein, wo es kontinuierlich den fehlenden Faktor produziert.
Fidanacogene elaparvovec zeigte in einer einarmigen Phase-3-Studie (BENEGENE-2, n=45) eine 71%ige Reduktion der jährlichen Blutungsrate im Vergleich zur vorherigen FIX-Prophylaxe. Die Wirkung blieb bis zu 48 Monate erhalten. Bei 84% der behandelten Patient*innen traten Nebenwirkungen auf, davon erlebten 16% schwerwiegende Reaktionen. Die häufigste Nebenwirkung war ein erhöhter Aminotransferase-Spiegel (53%). Methodische Einschränkungen der Studie umfassen die kurze Nachbeobachtungszeit, das Fehlen einer Kontrollgruppe und Änderungen des primären Endpunkts. Da die Therapie nur einmalig intravenös verabreicht wird, äußern sich befragte Patient*innen optimistisch über die reduzierte Behandlungslast und die verbesserte Lebensqualität, die sich aus einer vereinfachten Therapieform und Behandlungsfreiheit ergeben kann. Gleichzeitig sind die Patient*innen besorgt über die Ungewissheit hinsichtlich der langfristigen Wirksamkeit und möglicher Nebenwirkungen. Somit wird empfohlen, dass die Patient*innen die Infusion in spezialisierten Zentren mit anschließender Überwachung in lokalen Einrichtungen erhalten. Zudem wird eine verpflichtende Nachbeobachtung aller behandelten Patient*innen als notwendig erachtet.
In Österreich wurden im Jahr 2024 130 Patient*innen von der Österreichischen Hämophilie Gesellschaft (ÖHR) gemeldet. Davon waren 22.3% von der mittelschweren und 24.6% von der schweren Hämophilie betroffen. Derzeit ist in Europa noch kein Preis für Fidanacogene elaparvovec verfügbar, daher basierte die Berechnung der Budgetfolgenanalyse (Budget-Impact-Analyse, BIA) auf einem vorläufigen Preis von 3,4 Millionen Euro pro Verabreichung. Unter der Annahme, dass neun Patient*innen die Therapie mit einer steigenden Aufnahme über drei Jah-re erhalten (Jahr 1: 20%, Jahr 2: 30%, Jahr 3: 50%), würde sich die gesamte dreijährige Budgetauswirkung auf etwa 41 Millionen Euro belaufen. Dies entspricht einer 3-fachen Steigerung im Vergleich zur derzeitigen Behandlung. Langfristig (nach etwa 12 Jahren) könnten die Kosten durch den Wegfall der Prophylaxe ausgeglichen werden.
Publikation: Decision Support Document for the Austrian Appraisal Board No. 002: https://eprints.aihta.at/1558/
Kontakt: Sarah Wolf

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